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Spricht ein großes Problem an. Nationalspielerin Lina Magull.

© dpa/Michael Memmler

Fußball-Nationalspielerin Magull: „Ein Mindestlohn wäre angemessen“

Lina Magull wirbt vor dem ersten Länderspiel des Jahres der DFB-Spielerinnen für höhere Gehälter. Es gehe darum, sich als Profifußballerin auf den Sport konzentrieren zu können.

Nationalspielerin Lina Magull hat mit Blick auf die Strukturen im deutschen Fußball bei den Frauen höhere Gehälter gefordert. „Ein Mindestlohn wäre in meinen Augen angemessen, denn man sollte sich als professionelle Fußballerinnen auf den Sport konzentrieren können“, sagte die 28 Jahre alte Mittelfeldspielerin des FC Bayern München in einem Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Dienstagausgabe) vor dem Freundschaftsspiel des DFB-Teams an diesem Dienstag gegen Schweden in Duisburg.

Sie wünsche sich, dass eine Bundesliga-Spielerin „genügend Geld erhält, um nicht noch nebenher einen Beruf ausüben zu müssen, damit sie finanziell über die Runden kommt.“ Denn, so sagte Magull: „Wir leben im Jahr 2023, da sollte man Wege finden.“

Beim Thema Frauenfußball müsse man „aktiv sein“ und „präsent“ bleiben. „Wir setzen alles daran, dass unser Boom anhält und sich die Entwicklung verstetigt.“ Nicht erst seit der erfolgreichen Europameisterschaft im vergangenen Sommer, als die deutsche Auswahl erst im Finale Gastgeber England etwas unglücklich mit 1:2 unterlag, gehe die Entwicklung sportlich in die richtige Richtung, meinte Magull. „Das Tempo ist höher, die Passkombinationen sind viel flüssiger, und es fallen Tore, die einfach prima anzuschauen sind.“ 

Große Unterschiede sieht Magull aber zwischen den Spitzenklubs der Bundesliga und dem Rest

Zudem gehe es durch die neue Aufmachung der Champions League in der Vermarktung voran. Auch „tiefgreifende Veränderungen in der Ausbildung“ würden sich bemerkbar machen. „Heute kümmern sich mehr und wesentlich besser ausgebildete Trainer um die Spielerinnen“, sagte Nationalspieleri Magull.

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So viele Klubs marschieren in der Bundesliga infrastrukterell voraus. Der Rest kann laut Magull nicht mithalten.

Große infrastrukturelle Unterschiede sieht Magull aber zwischen den Spitzenklubs der Bundesliga wie Wolfsburg, Bayern oder Frankfurt und den restlichen Erstliga-Vereinen. Sichtbar ist die von Magull angesprochene Entwicklung wohl auch daran, dass ein einstiger Spitzenklub wie Turbine Potsdam nur vor dem Abstieg steht. Laut Magull gebe es „nach wie vor Klubs, bei denen die Verhältnisse noch nicht auf diesem Level sind“, sagte sie. „Und wenn wir uns mit den Möglichkeiten bei den internationalen Topklubs vergleichen, sehen wir, was uns in Deutschland noch alles fehlt.“

Bei Paris St-Germain, Real Madrid, dem FC Barcelona oder den Teams aus der englischen Women’s Soccer League würden finanzielle Anstrengungen unternommen, „bei denen hier in Deutschland niemand mithalten kann“, meinte Lina Magull. (dpa)

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