zum Hauptinhalt
Deyovaisio Zeefuik (l.) war bei Hertha zuletzt in guter Form.

© Imago/Jan Huebner

Freundschaftsspiel für Hertha beim KSC: Erst die Punkte, dann die Party

Zuletzt lief es für Hertha in der Zweiten Liga vor allem offensiv sehr gut. Am Sonntag dürfte es in Karlsruhe auch auf die Defensive ankommen.

Von Caroline von Molitor

Beim Auswärtsspiel in Karlsruhe erwartet die Hertha-Spieler eine besondere Stimmung. Nicht nur, weil 5000 Fans aus Berlin anreisen werden, sondern auch, wegen der seit nun 47 Jahren bestehenden Fanfreundschaft beider Klubs.

Begonnen hat diese Freundschaft in den 1970er Jahren, auch damals ging es für die Hertha zum Auswärtsspiel beim Karlsruher SC. Die Berliner Anhänger erwarteten nach der langen Zugfahrt Hass und Häme vom gegnerischen Fanlager, stattdessen bekamen sie Freibier und wurden herzlich begrüßt – der Start einer innigen Verbindung zwischen Hertha BSC und dem Karlsruher SC.

Seitdem ähneln die Aufeinandertreffen beider Klubs einem Fest. So war es beim Hinspiel im Berliner Olympiastadion (2:2) und so wird es auch beim anstehenden Spiel in Karlsruhe sein. Der KSC hat sich zahlreiche Aktionen für die Anhänger rund um das Spiel am Sonntag ausgedacht. Für den Vortag wurde beispielsweise ein großes Fanfest organisiert, zu dem etliche Anhänger kamen. Am Sonntag werden sie dann beim eigentlichen sportlichen Höhepunkt im Wildparkstadion sein und ihre Klubs anfeuern.

Dabei stecken beide Mannschaften sportlich in einer vergleichbaren Situation. Die Teams trennt in der Tabelle nur ein Punkt. Beide sind im Moment Verfolger der Verfolger der Aufstiegsaspiranten, aber ohne wirklich realistische Chancen, selbst noch ins Rennen um zumindest den Relegationsplatz eingreifen zu können.

Wenn das Spiel losgeht, müssen wir kämpfen und alles geben. Danach können dann beide Mannschaften und die Fans zusammenkommen und alles Gute wünschen.

Pal Dardai zum Spiel und der Fanfreundschaft.

Wie die Berliner sind Karlsruher seit vier Spielen ungeschlagen, Hertha wiederum hat die Chance auf den dritten Sieg in Folge. Und den will Hertha unbedingt: „Sie sind ein guter Gegner und es wird schwierig genug für uns und trotzdem haben wir als Ziel (…) diese drei Siege ausgerufen“, sagte Trainer Pal Dardai.

Nach dem deutlichen Sieg gegen Hansa Rostock (4:0) am vergangenen Wochenende scheint es so, als würde es bei Hertha endlich einmal richtig rund laufen. Während die Offensive schon seit einigen Wochen gute Leistungen zeigte, schwächelte Hertha immer wieder defensiv. Zu viele individuelle Fehler, Missverständnisse und ungeschickten Zweikampfverhalten führten immer wieder zu Gegentoren.

Dardai ließ zuletzt „altmodischer“ trainieren

Dardai passte daraufhin das Training an. „Wir haben die letzten drei, vier Wochen unsere Trainingsmethode geändert. Wir haben ein bisschen altmodischer trainiert. Das wirkt“, findet der 47-Jährige und führt fort: „Letztes Wochenende habe ich mehr Szenen gesehen, wo die Mannschaft richtig nach vorne und nicht mit Sicherheitsabstand verteidigt. Sondern mit Körpereinsatz.“

Ein wichtiger Spieler in der Zentrale ist dabei Deyovaisio Zeefuik. Der 26 Jahre alte Niederländer, eigentlich Außenverteidiger, wurde zuletzt im defensiven Mittelfeld eingesetzt und überzeugte unter anderem mit seiner Robustheit und Dynamik. Auf ihn dürfte es maßgeblich ankommen, Karlsruhes Offensive um Paul Nebel und Igor Matanovic zu stoppen. „Sie spielen eine extrem gute Rückrunde. Sie haben ein paar Spieler drin, die den Unterschied machen. Das wird für uns eine Herausforderung“, sagte Herthas Sportdirektor Benjamin Weber.

Beflügeln sollte die Berliner in jedem Falle die Atmosphäre im ausverkauften Wildparkstadion. Und trotz aller Freundschaft, die am Sonntag spürbar sein wird, macht Dardai deutlich: „Wenn das Spiel losgeht, müssen wir kämpfen und alles geben. Danach können dann beide Mannschaften und die Fans zusammenkommen und alles Gute wünschen“.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false