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Lionel Salla strauchelte mit dem SV Babelsberg 03 beim FC Viktoria Berlin.

© Björn Draws

Formkrise beim SV Babelsberg 03: Weiter außer Tritt

Der SV Babelsberg 03 fand auch gegen Viktoria Berlin nicht zurück in die Spur. Nun soll gegen Regionalliga-Aufsteiger Bischofswerdaer FV die Blockade bei den Nulldrei-Fußballern gelöst werden.

Der SV Babelsberg 03 findet in der Regionalliga nicht zurück in die Spur. Die 0:1 (0:0)-Niederlage am vergangenen Dienstagabend gegen Viktoria Berlin war bereits das sechste sieglose Spiel der Kiezkicker in Folge. „Einige Spieler sind blockiert“, sagte Trainer Almedin Civa nach den wenig unterhaltsamen 90 Minuten im verregneten Stadion Lichterfelde. Die „Blockade“ könne er als Ex-Spieler verstehen. Er kenne dies gut genug aus eigener Erfahrung. Als Trainer ist er nun gefordert, Mittel zu finden, um die Hemmungen und Verunsicherungen zu lösen. Ob es gelingt, wird das Heimspiel am morgigen Samstag gegen den Bischofswerdaer FV zeigen (Beginn: 13.30 Uhr/Karl-Liebknecht-Stadion). 

Kollektive Verunsicherung

Der erfrischenden Spielweise des Saisonstarts, als sich die Civa-Elf scheinbar mühelos Torchancen erspielte und bis zum erfolgreichen Abschluss vor das gegnerische Tor kombinierte, ist einer kollektiven Verunsicherung gewichen. Und da es den Berlinern ähnlich ging nach zuletzt ausbleibenden Erfolgserlebnissen, entwickelte sich am Dienstag vor etwas mehr als 500 Zuschauern eine ausgeglichene Partie, in der beide Mannschaften zunächst darauf bedacht waren, keine Fehler zu machen.  Civa hatte mit seiner Aufstellung darauf reagiert, dass einigen seiner Stammkräfte in den vergangenen Spielern merklich die Frische gefehlt hatte. Die beiden Youngster Tobias Dombrowa und Pieter Marvin Wolf blieben zunächst auf der Bank. Farid Aberrahmane fiel erkrankt aus, Innenverteidiger Franko Uzelac musste wegen einer Oberschenkelverletzung passen. Für ihn rückte Valentin Rode in die Anfangsformation, der seine Defensivaufgabe gut erfüllte, zunächst aber wenige Impulse für den Spielaufbau beisteuerte. Auf der offensiven Außenbahn bekam Godbless Igbinigie sein Startelf-Debüt und sollte später an den besten Babelsberger Chancen beteiligt sein. Außerdem liefen wieder Sven Reimann und David Danko von Beginn an auf.  Beide Teams waren zunächst auf Ballbesitz bedacht, doch wirkte die Viktoria bei ihren wenigen Annäherungen ans Babelsberger Tor immer einen Tick gefährlicher und zielstrebiger. Das erste Mal wirklich brenzlig wurde es nach 15 Minuten, als Pascal Maiwald bemerkte, dass SVB-Keeper Marvin Gladrow etwas zu weit vor dem Tor stand und aus gut 25 Metern abzog – Gladrow parierte stark. Nach gut einer halben Stunde holte er sich Dank und Anerkennung seiner Mitspieler ab, als er mit tollem Reflex einen Kopfball des ehemaligen Bundesliga-Profis Petar Sliskovic abwehrte. Kurz vor der Halbzeit dann der starke Auftritt von Godbless Igbinigie: Zunächst hätte er nach guter Vorarbeit von Tom Nattermann selbst abschließen können, doch setzte seinen noch besser postierten Kollegen Reimann in Szene – dessen Schuss landete am Pfosten. Eine Minute später zog Igbinigie nach einer Ecke aus der Distanz ab, scheiterte aber am Berliner Torhüter Stephan Flauder.

Ein Fehler genügt

„Wir müssen das Ding einfach mal wieder über die Linie drücken“, formulierte Civa später die Aufgabe, die derzeit einfacher formuliert als umgesetzt ist. Den Gastgebern ist es immerhin einmal gelungen: Nach eigenem Einwurf verlor der SVB den Ball, die flache Hereingabe verwertete der kurz zuvor eingewechselte Rafael Brand (57.) zum Tor des Tages, was Viktoria-Trainer Jörg Goslar jubeln ließ: „1:0-Siege sind die schönsten.“ Sein Babelsberger Kollege indes wütete an der Seitenlinie wegen des folgenschweren Ballverlustes. Den ganzen Ärger bekam Manuel Hoffmann ab, als er unmittelbar nach dem Gegentreffer für Dombrowa vom Platz musste. Später schickte Civa noch Wolf für Danko (68.) und Ahmet Sagat für den fleißigen Igbinigie (76.) in den herbstlichen Nieselregen. Doch blieben die Wechsel ohne zählbare Wirkung. Auch wenn im Bemühen um den Ausgleich der SVB ein besserer Spielaufbau gelang, kam er nicht entscheidend zum Abschluss: „Aber es war zu wenig.“ Mehr muss morgen her, wenn der Negativtrend durchbrochen werden soll. Zu Gast im „Karli“ ist Bischofswerda. Der Aufsteiger und die Babelsberger rangieren mit drei weiteren Mannschaften bei jeweils 14 Punkten im breiten Mittelfeld der Regionalliga-Nordoststaffel. Der Ausgang der Begegnung wird durchaus richtungsweisend, wie ungemütlich der Herbst werden kann. 

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