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Die BR Volleys (in orange) hatten gegen die SVG Lüneburg immer wieder Probleme.

© IMAGO/Contrast

Erstes Halbfinalspiel der Play-offs: BR Volleys gewinnen hart umkämpftes Duell gegen Lüneburg

Gegen stark aufspielende Lüneburger müssen Berlins Volleyballer sich den 3:1-Sieg erkämpfen. Besonders hervor tut sich Timothée Carle, der noch ein letztes Mal den Titel holen will.

Es passiert nicht oft, dass man in der Max-Schmeling-Halle auch die gegnerischen Fans hört, wenn die BR Volleys spielen. Doch am Mittwochabend beim ersten Halbfinalspiel der Play-offs im Modus „Best of five“ gegen die SVG Lüneburg schallte es immer wieder lautstark „SVG“ durch die Halle. Die Fans aus Niedersachsen sind dafür bekannt, mit ihren Pompons in rot, weiß und blau ordentlich für Stimmung zu sorgen.

Und so mussten sich nicht nur die Berliner Fans anstrengen, um die motivierten „Hünen“ zu übertrumpfen. Auch die Spieler mussten sich das 3:1 (27:25; 25:27; 25:21; 25:21) in einem spannungsreichen Duell vor 5483 Zuschauenden hart erkämpfen.

Zuvor hatten die Volleys in dieser Saison jedes Spiel gegen die Niedersachsen gewonnen. Lüneburgs Erik Röhrs hatte daher bereits angekündigt: „Es wird Zeit, dass wir Berlin mal schlagen.“ Der Nationalspieler tat sich an diesem Abend besonders hervor und brillierte in allen Elementen.

Seine Mannschaft erwischte gleich im ersten Satz den besseren Start. Der starke gegnerische Block machte es Berlins Timothée Carle und Marek Sotola über weite Strecke schwer, mit ihren Angriffen durchzukommen. Immer wieder wurde das hohe Niveau deutlich, auf dem die Lüneburger zuletzt Spiele im CEV-Cup bestritten hatten. Dort hatten sie kürzlich sogar die Silbermedaille geholt - ein historischer Erfolg für den Verein.

Die Volleys lagen schließlich mit 16:20 zurück und machten in eigener Halle ungewöhnlich viele Aufschlagfehler. Doch den Gästen mangelte es am Ende an Konsequenz, den Satz auch zuzumachen. Mit einem Ass verwandelte Kapitän Ruben Schott den Satzball.

Im zweiten Satz waren die Volleys offenbar gewarnt und wirkten deutlich konzentrierter.  Früh gingen sie in Führung und kamen zunehmend in den Flow, wohingegen den Gästen jetzt Fehler unterliefen. Als Kapitän Schott erfolgreich den gegnerischen Block anschlug und zum 17:15 punktete, sah es kurz so aus, als ginge auch dieser Satz an die Gastgeber. Doch Lüneburg kämpfte sich Stück für Stück heran und wehrte nicht nur drei Satzbälle ab, sondern drehte sogar sensationell den Punktestand.

Im dritten Satz war es ein Duell auf Augenhöhe. Dank einer Aufschlagserie von Johannes Tille gingen die Volleys in Führung und drehten jetzt richtig auf. Doch erneut war es Erik Röhrs, der den Rückstand verkürzte und sich vor dem Lüneburg-Block bejubeln ließ.

Für einen kurzen Schreckmoment auf Berliner Seite sorgte Marek Sotola, der sich offenbar an den Fingern verletzte. Weil Daniel Malescha aus gesundheitlichen Gründen seit einigen Wochen ausfällt, gibt es auf der Position des Diagonalangreifers keinen Ersatz. Doch Sotola stellte bereits wenig später wieder seine beeindruckende Durchschlagskraft unter Beweis und ein Ass besiegelte auch diesen Satzgewinn. 

Im letzten Satz machten die Volleys dann kurzen Prozess. Vor allem Timothée Carle tat sich hervor und fand jetzt immer bessere Mittel gegen den gegnerischen Block. Er hatte kürzlich bekannt gegeben, den Klub zum Saisonende zu verlassen. Seine Ambitionen, noch einmal den Titel zu holen, unterstrich er am Mittwochabend eindrucksvoll. Ein Aufschlagfehler der Gäste brachte den Sieg für Berlin.

„Das war ein hartes Brot“, sagte Manager Kaweh Niroomand. „Der Gegner war wie erwartet schwer. Wir haben gut aufgeschlagen, aber wir konnten die Ernte oft nicht nach Hause bringen. Wir müssen uns steigern. Immerhin sind mittlerweile alle halbwegs fit.“ Die Volleys hatten in den vergangenen Wochen mit einer Krankheitswelle zu kämpfen. Das zweite Spiel findet am Sonnabend in Lüneburg statt.

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