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Das lief gut. Samuel Soramies (vorn) traf auch gegen die Slowaken.

© imago/Nordphoto/IMAGO/nordphoto GmbH / Hafner

Eishockey-Nationalmannschaft: Deutschland kommt auf Kurs, Stützle muss passen

Im dritten WM-Vorbereitungsspiel überzeugt der Eishockey-Vizeweltmeister beim 7:3 gegen die Slowakei. Doch es gibt nicht nur gute Nachrichten für Bundestrainer Harold Kreis.

Vor ein paar Tagen noch hat der Motor bei den ersten beiden Testspielen der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft in Tschechien heftig gestottert. Was aber nicht verwundern durfte, in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) laufen aktuell die Play-offs und das Team hatte eben noch nicht das Gesicht, das es nun in Phase zwei der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft in Tschechien hat.

Am Donnerstag sah das dann schon ganz anders aus beim Team von Bundestrainer Harold Kreis. Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat sich im dritten WM-Vorbereitungsspiel erstmals in guter Form präsentiert. Gegen die Slowakei gewann der Vizeweltmeister in Kaufbeuren überzeugend 7:3 (2:2, 3:1, 2:0). Zuvor hatte es eben die zwei Niederlagen gegen Tschechien (0:3 und 2:4) gegeben.

Die gute Leistung des deutschen Teams wurde allerdings durch die WM-Absage von NHL-Star Tim Stützle überschattet. Der Stürmer der Ottawa Senators wird wegen einer Schulterverletzung nicht bei den Titelkämpfen vom 10. bis 26. Mai in Tschechien dabei sein.

Das Fehlen von Tim Stützle darf allerdings nicht überraschen, die Versicherungssumme für den Jungstar ist bekanntermaßen heftig und hätte den Deutschen Eishockey-Bund (DEB) vor Probleme gestellt. Schon bei der WM 2022 in Finnland hatte sich Stützle eine Knieverletzung zugezogen und durfte auf Anweisung seines NHL-Arbeitgebers nicht mehr eingesetzt werden. Stützle ist eben der zweite Leon Draisaitl: Der Starspieler der Edmonton Oilers hat seit fünf Jahren nicht mehr für Deutschland gespielt, Draisaitl trat selbst nicht an, wenn er mit seinem Klub nicht in den Play-offs der NHL war. Die deutschen Superstars sind ihren NHL-Klubs so wichtig, dass ihre Klubs kein Interesse an einem Einsatz in Europa haben.

Kreis muss also mit denen auskommen, die wollen und können: Am Samstag (17.00 Uhr/MagentaSport) findet das zweite Match des deutschen Teams gegen die Slowaken in Augsburg statt. Der Weltmeister von 2002 ist am 10. Mai auch WM-Auftaktgegner der Mannschaft von Bundestrainer Harold Kreis.

Die DEB-Auswahl war vor allem in der Offensive deutlich verbessert. In einem turbulenten ersten Drittel trafen Straubings Joshua Samanski (2. Minute) und Wojtek Stachowiak vom ERC Ingolstadt (16.) für die DEB-Auswahl. Die Gäste waren durch Róbert Lantosi (9. Minute) und Oliver Okuliar (12.) erfolgreich.

Wir kommen wir von Spiel zu Spiel unserer Identität ein Stückchen näher.

Bundestrainer Harold Kreis

Nach Toren von Samuel Soramies von den Augsburger Panthern (27.) und Straubings Parker Toumie in Unterzahl lag Deutschland innerhalb von 49 Sekunden wieder mit 4:2 vorn. So stark die DEB-Auswahl vor dem gegnerischen Tor war, so anfällig blieb sie in der Defensive. Mit seinem zweiten Treffer überwand Lantosi den Kölner Torhüter Tobias Ancicka und verkürzte auf 3:4 (30.). Justin Schütz, bester Torjäger der regulären DEL-Saison, sorgte mit seinem Treffer für den erneuten Zwei-Tore-Vorsprung (36.).

Im Schlussdrittel trafen der Mannheimer Daniel Fischbuch (42.) und Marc Michaelis vom Schweizer Club EV Zug (56.) zum 7:3-Endstand. Stürmer Joshua Samanski sagte: „Es hat sich heute gut angefühlt zusammen mit den Jungs auf dem Eis zu stehen. Die Mannschaft hat sich in dieser Woche gut zusammengefunden und die neu dazugekommenen Spieler wurden schnell integriert. Wir haben heute ein starkes Spiel gezeigt und dass dabei ein Sieg herausgekommen ist, gefällt uns natürlich sehr.“

Bundestrainer Kreis war nach dem Spiel zufrieden: „Der Sieg tut natürlich gut, aber auch der Weg dorthin hat uns heute ausgezeichnet. Ich habe der Mannschaft gerade gesagt, dass ich finde, dass wir von Spiel zu Spiel unserer Identität ein Stückchen näherkommen. Was uns heute ausgezeichnet hat war, dass wir nach den beiden Toren der Slowaken im ersten Drittel, uns wieder ins Spiel zurückgekämpft haben.“ (mit dpa)

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