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Sport: Ein guter Start in die Woche

Die Direktorin und Mitarbeiter des Kongresshotels erhalten jeden Montag ein Lauftraining im Rahmen des PNN-Projekts

Von Tobias Gutsche

Feine Schweißperlen glänzten auf dem hochroten Gesicht von Angela Führer, als sie am Mittwoch im Zielbereich beim 7. DAK Firmenlauf stand. „Ich habe noch nie bei einer solchen Laufveranstaltung teilgenommen. Es war anstrengend, aber auch zugleich eine tolle Erfahrung“, sagte sie noch etwas außer Atem. In knapp 37 Minuten legte die Direktorin des Kongresshotels den 4,8 Kilometer langen Kurs im Volkspark Potsdam zurück.

Auf ihren Start hatte sich Angela Führer gut vorbereitet. Im Rahmen des PNN-Projekts „Die Firma läuft“ werden sie und weitere Mitarbeiter ihres Unternehmens seit einigen Wochen von den gotorun-Laufexperten gecoacht.

Das Training vor dem Firmenlauf fand am vergangenen Montag statt. 17 Uhr, Treffpunkt vor dem direkt am Templiner See gelegenen Hotel. Die dortige Idylle am Stadtrand der brandenburgischen Landeshauptstadt ist ein Magnet für Läufer. Die Strecke entlang des Wassers ist an Tagen wie diesen, wenn die Sonne bei angenehmen Temperaturen scheint, hochfrequentiert wie Autobahnen zum Ferienbeginn.

Doch die Kongresshotel-Laufgruppe entzog sich am Montag dem Gewimmel. Im lockeren Walking-Schritt ging es stattdessen in die Pirschheide. An einer Kreuzung zweier Waldwege wurde Halt gemacht. Teil eins der Trainingseinheit: Stabilisations- und Kräftigungsübungen, die zugleich die Koordinationsfähigkeit fördern. „Gerade diese Übungen helfen mir sehr. Das Bewegungsbewusstsein wird geschult, die Körperhaltung optimiert“, findet Doreen Arnholz, die wie die anderen Mitglieder der siebenköpfigen Gruppe fast ausschließlich Bürotätigkeiten in der Firma ausübt. „Ausgleich durch Sport ist daher wichtig. Da kann man sich auf den eigenen Körper besinnen“, ergänzt ihre Kollegin Antje Senf.

Die wöchentliche Einheit am Montag ist inzwischen zu einem festen Ritual geworden. Sie ist „ein guter Start in die Arbeitswoche“, erklärt Karolin Ehlert. Etwas, worauf man sich freue. Neben diesem exklusiven Angebot bietet das Kongresshotel seinen Angestellten auch weitere Möglichkeiten im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements an. Der hauseigene Fitnessbereich mit Kraftraum, Squash-Anlage, Sporthalle und Sauna kann ebenso frei genutzt werden wie die Kurse der am selben Standort angesiedelten Landesbausparkasse.

Die Resonanz sei allerdings nicht sehr groß, räumt Hotel-Direktorin Angela Führer ein: „Das hängt vor allem damit zusammen, dass viele unserer rund 150 Mitarbeiter im Schichtbetrieb tätig sind. Das lässt sich nicht so einfach mit den Angeboten koordinieren.“ Die komplette Belegschaft gesundheitlich zu fördern, ist daher eine große Herausforderung, die es zu bewältigen gilt.

Dass sich umfangreiche Maßnahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagement lohnen, zeigt das derzeitige Laufprojekt, an dem auch zwei weitere Firmen aus Babelsberg und Teltow beteiligt sind. „Alleine habe ich mich nicht zum Sporttreiben aufraffen können. Aber jetzt habe ich hier in der Gruppe einen Ansporn“, benennt Kai Wittfoth einen positiven Effekt. Durch das regelmäßige Training verbessert sich zum einen der Fitnessstand und damit die allgemeine Leistungsfähigkeit der Teilnehmer, zum anderen aber auch das Klima untereinander, bestätigt Adina Tangermann: „In der lockeren Atmosphäre kommt eine andere Form der Kommunikation zustande, die den Umgang von Kollege zu Kollege dann auch auf der Arbeit angenehmer macht.“

Gute Stimmung und Spaß herrschte beim Training am Montag zur Genüge. Die Lachmuskulatur wurde genauso beansprucht wie die restlichen Muskelpartien des Körpers. Ganz besonders waren im zweiten Teil der Einheit dann jedoch die Beine gefordert. Eine 2,5 Kilometer lange Runde wurde gedreht. Auf elitären Pfaden. Der Kurs führte durch das Trainingsrevier von Potsdams früheren Top-Läufern. Wie zum Beispiel Jens-Peter Herold, Olympiadritter 1988 und Europameister 1990 über 1500 Meter, oder Uta Pippig, die in den 1990er-Jahren zu den weltbesten Marathonathletinnen gehörte.

Frische Luft, Vogelgezwitscher, duftende Laub- und Nadelbäume: Der rund anderthalbstündige sportliche Aufenthalt im Wald war ein Energiekick für die Sinne der Kongresshotel-Läufer, die zum Ausklang noch ausgiebig ihre Muskeln durch Dehnübungen am Ufer des Templiners Sees entspannten. An ihnen vorbei pilgerten die Läuferscharen.

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