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Sara Doorsoun (li.) und Felicitas Rauch sind bereit für den WM-Auftakt der deutschen Fußballerinnen gegen Marokko.

© imago images/Beautiful Sports/Jones

Ein Auftaktsieg wäre enorm wichtig: Deutschland startet gegen Marokko in die WM

Die deutschen Fußballerinnen konnten zuletzt selten überzeugen. Oftmals fehlte ihnen auch das nötige Spielglück. Gegen Marokko müssen sie sich dieses erarbeiten.

Es ist eine ähnliche Situation wie vor etwas über einem Jahr. Die Fußballerinnen der deutschen Nationalmannschaft stehen vor einem großen Turnier und die Stimmen von außen sind eher von Skepsis als von Zuversicht geprägt. Wenn das DFB-Team am Montag das erste Gruppenspiel bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland gegen Marokko bestreitet (10.30 Uhr, ZDF), weiß man nicht so recht, was man erwarten darf. Einen spektakulären Auftaktsieg oder einen zähen 1:0-Erfolg. Wahrscheinlicher ist mit Blick auf die jüngsten Spiele eher Letzteres.

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Die Länderspiele in diesem Jahr waren von den Leistungen her kaum überzeugend. Zwar stimmten meist die Ergebnisse, doch von der Spielfreude her, der Torgefahr und einer sicheren Defensive, wie sie Deutschland noch bei der Europameisterschaft vor einem Jahr in England auszeichnete, war oftmals nur wenig zu sehen. Die eher negative Entwicklung fand ihren Höhepunkt in der verpatzten Generalprobe gegen Sambia vor zweieinhalb Wochen.

Schon in der finalen Vorbereitung auf die EM entschied sich Martina Voss-Tecklenburg bewusst dazu, nur einen Test zu absolvieren, um mehr Raum für Trainingszeit zu lassen, und sich als Team zu finden. Diesmal verfolgten die Bundestrainerin und ihre Assistent:innen den gleichen Plan. Nur dass es eben eine Niederlage setzte im finalen Test gegen Sambia und nicht etwa einen 7:0-Sieg über die Schweiz wie im letzten Test vor der EM.

Die ausgemachte Schwäche dabei ist die Defensive, die sich vor allem gegen Sambia enorm konteranfällig zeigte. Da könnte einem Gegner wie Marokko zum Start ins Turnier gerade recht kommen. Marokko, das zum ersten Mal bei einer WM dabei ist, ist nicht gerade für eine starke Offensive bekannt.

Auch wenn Stürmerin Rosella Ayenne, die im Verein bei den Tottenham Hotspurs spielt, ob ihrer Geschwindigkeit nicht zu unterschätzen ist. Insgesamt setzen die Marokkanerinnen ihre Hoffnungen eher in Standards, die Trainer Renal Pedro viel trainieren lässt.

Zurück zum Spielglück dank der Qualität im Kader

Für das deutsche Team gilt es, wieder auf den Punkt die bestmögliche Leistung abzurufen und sich von außen nicht unter Druck setzen zu lassen. Gelingt das, kann es für die zweimaligen Weltmeisterinnen weit gehen bei dieser WM. Auch wenn Deutschland einen der schwierigsten Wege zum Titel haben dürfte. Im Achtelfinale wartet höchstwahrscheinlich Brasilien oder Frankreich, in einem möglichen Viertelfinale potenziell England.

Was zuversichtlich macht, ist die hohe Qualität im deutschen Kader, der dem der EM sehr ähnlich ist (nur vier neue Spielerinnen sind in Australien dabei). Das könnte dahingehend ein Vorteil sein, dass sich die deutschen Spielerinnen im Großteil sehr gut kennen und wissen, wie sie sich am besten gegenseitig in Szene setzen. Außerdem hat sich im Vorjahr in England ein sehr guter Teamgeist entwickelt, der mit ein Grund dafür war, dass es Deutschland bis ins Finale schaffte.

Auf Alexandra Popps Abschlussstärke wird es für Deutschland wieder ankommen bei dieser WM.
Auf Alexandra Popps Abschlussstärke wird es für Deutschland wieder ankommen bei dieser WM.

© Imago/Michaela Merk

Doch klar ist auch, dass das DFB-Team etwas völlig Neues entwickeln muss und sich nicht auf der letzten EM ausruhen darf – wozu die deutschen Spielerinnen aber auch nicht tendieren. Das Engagement stimmte in den vergangenen Spielen und immer waren gute Ansätze in der so starken und variablen Offensive erkennbar. Es haperte lediglich an der Umsetzung und dem nötigen Spielglück, vor allem in Abschlusssituationen.

Daher wird es diesmal auch darauf ankommen, dass Kapitänin Alexandra Popp erneut eine so große Torgefährlichkeit entwickelt und falls nicht, Lea Schüller als Ersatz parat steht und wie im Verein beweist, dass sie nicht viele Chancen braucht, um zu treffen.

Das deutsche Team hat ebenso wie viele andere Nationen mit Verletzungspech zu kämpfen. Die schwerwiegendsten Ausfälle sind die von Giulia Gwinn, Carolin Simon und Marina Hegering, die zumindest gegen Marokko fehlen wird. Auch Lena Oberdorf, die im defensiven Mittelfeld so wichtig ist, könnte am Montag ausfallen. Sie wäre mit ihrer Physis aber ohnehin wichtiger für das zweite Gruppenspiel gegen Kolumbien.

Für Deutschland wird es wichtig sein, mit einem Sieg gegen Marokko gut ins Turnier zu starten und sich spätestens nach der Gruppenphase als Team gefunden zu haben. Denn in der K.o.-Phase werden Schwächen eiskalt ausgenutzt. Hoffnungen auf den dritten Stern dürfen sich deutsche Fans trotzdem machen, denn Deutschland ist eine absolute Turniermannschaft und die derzeitigen Bedenken sind Meckern auf allerhöchstem Niveau.

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