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Nach den Winterspielen 2018 durfte sich Kevin Kuske als erfolgreichster Olympia-Bobathlet in das Goldene Buch Potsdams eintragen.

© Andreas Klaer

"Duell der Sportgiganten" in Potsdam: „Eine super Chance für den Sport“

Kevin Kuske ist der erfolgreichste Bobsportler der Olympiageschichte - und großer Unterstützer für das "Duell der Sportgiganten". Im Interview spricht er über das Event sowie seine Teilnahme und Absagen an TV-Shows.

Von Tobias Gutsche

Herr Kuske, warum begeistern Sie sich für die Idee vom „Duell der Sportgiganten“?
 

Die Veranstaltung ist eine super Chance, um die Breite des Sports hier in Potsdam auf unterhaltsame Weise zu präsentieren. Mittlerweile ist im deutschen Sport leider der viel zu stark vom Geld geprägte Fußball übermächtig, die olympischen Sportarten haben hingegen sehr viel an Popularität verloren. Daher ist es gut, wenn gerade Jugendlichen gezeigt wird, was es noch alles Tolles gibt – und wie viele Weltklasse-Athleten in Potsdam groß geworden sind. Ich glaube auch, dass der Eventcharakter gut bei den Kids ankommt. Als Berater versuche ich gerne, bei der Organisation zu helfen.

Sie haben bereits im Fernsehen an sportlichen Showformaten teilgenommen, waren bei „Dancing on Ice“ und „Ewige Helden“. Was reizte sie daran?

Ich war viele Jahre lang Leistungssportler und hatte zwar nicht die Angst, nach meinem Karriereende in ein tiefes Loch zu fallen, aber leicht ist der Übergang trotzdem nicht. Daher hatte ich mich über die Anfragen gefreut. So konnte ich gut eine Brücke schlagen vom Leistungssport hin zum, ich sage mal, zivilen Leben.

Welche Erfahrungen sammelten Sie?

Bei „Ewige Helden“ kam es viel auf Ausdauer an – das war für mich natürlich die Härte. Aber das Zusammensein unter ehemaligen Top-Athleten war wieder schön. Diese Gemeinschaft zwischen Sportlern ist einfach etwas Besonderes.

Und bei „Dancing on Ice“?

Ich durfte erfahren, dass Eiskunstlauf ein brutal anstrengender Sport ist. Mit Balletttraining, der Verbindung zur Musik und einem Partner. Ich war schon immer Eishockey-Fan, kam aber leider während meiner Karriere nie dazu, selbst Eislaufen zu lernen. Also habe ich für die Show von Null angefangen. Das war eine Herausforderung, doch ich habe mich mit meinem Leistungssportlerwillen durchgebissen.

Sie hatten auch Anfragen, bei „Promi Big Brother“ und dem „Dschungelcamp“ mitzumachen. Warum lehnten Sie ab?

Weil ich für die Themen Sport und Ernährung stehe. Und ich bin jemand, der sich gegen Mobbing engagiert – bei diesen Sendungen gehört das aber dazu. Was da läuft, passt nicht zu mir. Mit einer Teilnahme würde ich alles einreißen, was ich mir an Sportlerimage in vielen schweißtreibenden Stunden erarbeitet habe.

ZUR PERSON: Kevin Kuske (41) ist der bisher erfolgreichste Bobsportler der Olympiageschichte (viermal Gold und zweimal Silber). Seit seinem Karriereende im Jahr 2018 arbeitet der gebürtige Potsdamer als Trainer.

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