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Die Golfbälle dürfen in Brandenburg wieder fliegen.

© Elke A. Jung-Wolff

Strenge Regeln: Die komplizierte Rückkehr des Sports in der Krise

Auf der Golfanlage in Kallin ist die Vorfreude groß. Doch vieles ist erst einmal anders als vor der Coronavirus-Pandemie. Ein Kommentar.

Die Vorfreude auf den Montag auf der Golfanlage in Kallin ist groß. Denn endlich darf wieder Sport betrieben werden, ist ja im Land Brandenburg mit großen Einschränkungen erlaubt – jedenfalls, was das Spiel mit den kleinen Bällen in der freien Natur betrifft.

Auf der Anlage feierten sie am Sonntag per Facebook den Restart: „Nur noch einmal schlafen...“ und freuten sich schon auf die Mitglieder auf der Anlage („macht Euch einen zauberhaften Sonntag“). Wenn die Klubmitglieder dann ihren zauberhaften Tag genossen haben und voll Vorfreude kurz noch die Regeln zur „Corona-Hygiene“ studiert haben, dürften sie aber zusammengezuckt sein.

Denn in diesem Papier steht klipp und klar, dass ganz viel erst einmal nicht erlaubt ist. „Golfcarts dürfen „ausschließlich“ von einer Person gefahren werden. Und wer die Maskenpflicht verletzt, muss 25 Euro Strafe zahlen. So sinnvoll das natürlich ist – es zeigt auch, dass die Rückkehr zum Sport eine schwierige ist. Und dass es den Sport, den es vor der Krise gab, so erst einmal nicht mehr geben wird.

Nun sind die Golfer von Kallin noch gut dran, notfalls müssen sie auch mal mit nur zwei Taschen auf dem Golfcart auskommen, denn mehr sind nicht erlaubt.

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Was den Sport mit den größeren Bällen betrifft, da können wir uns aber auf mehr Absurditäten gefasst machen in dieser Woche. Am Donnerstag wird die Deutsche Fußball-Liga (DFL) entscheiden, wie es mit der Bundesliga weitergeht, ob es ab Mai Geisterspiele geben kann und darf oder eben nicht.

Fast alles Aufregende abseits des Spielfeldes fehlt

Dass Geisterspiele für quasi alle Fans mit dem bisher gekannten Spiel in der Bundesliga wenig zu tun haben werden, ist klar. Dem Fußball wird fast alles Aufregende geraubt, was sich abseits des Spielfeldes abspielt.

Und wie wird es auf dem Platz aussehen: Werden sich Spieler ordentlich angehen? Fast jeder Mannschaftssport lebt von Kontakt, auch der Fußball. Fouls gehören dazu, auch wenn sie nicht erlaubt sind. 150 Zentimeter Sicherheitsabstand wird es zwischen den Spielern logischerweise nicht geben können, maximal beim Torjubel: Aber da müssen die Herren Profis nicht groß umdenken. Es ist ja seit Jahren schon eine Geflogenheit, sich nach einem erzielten Tor erst einmal selbst zu feiern – vor den Fans. Ach so, die sind ja nicht da. Es wird eine spannende Woche. Auf der Golfanlage von Kallin und bei der Deutschen Fußball-Liga.

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