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Viktoria durfte sich in der letzten Saison über das Traumlos Turbine Potsdam in der zweiten Runde des DFB-Pokals freuen.

© imago images/Matthias Koch

DFB-Pokal der Frauen: Für Stern und Viktoria bleibt das Fußballfest wohl aus

In diesem Jahr findet die erste Runde des DFB-Pokals bei den Frauen und Männern gleichzeitig statt. Das geht am Ende zulasten der Frauenteams, auch in Berlin.

Ein Kommentar von Lilith Goldstein

In diesem Jahr findet die erste Runde im DFB-Pokal sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen am selben Wochenende statt. Und wie es nicht selten in Fußball-Deutschland vorkommt, werden die Frauen in den Hintergrund gerückt. Das ist auch in Berlin der Fall.

Am Donnerstag fand die Auslosung für die erste Pokalrunde im Wettbewerb der Frauen statt. Aber nicht wie bei den Männern auf der großen Bühne beim ZDF an einem Sonntag. Stattdessen war die Auslosung an einem Donnerstagmittag im DFB-Livestream. Zum Glück konnte ich mir als Schülerpraktikantin in der Sportredaktion die Auslosung wenigstens anschauen.

Am Wochenende vom 12 bis 14. August findet die erste Runde dann statt, allerdings ohne die ganz großen Namen. Denn alle Vereine aus der 1. und die vier bestplatzierten Teams aus der 2. Bundesliga besitzen ein Freilos für die erste Runde, das ist bei den Männern nicht der Fall.

So können die Berliner Vertreterinnen im DFB-Pokal, Viktoria Berlin und SFC Stern 1900, nicht wie TuS Makkabi bei den Männern gegen einen Bundesligaklub wie den VfL Wolfsburg spielen. Für das Team von Makkabi, das den Berlin-Pokal gewann, ist Wolfsburg zwar nicht das Traumlos, aber im Frauenfußball sind die Wolfsburgerinnen die Topfavoritinnen und wären tolle Gegnerinnen.

Mein Lieblingsfußballverein ist der FC St. Pauli. Das erste Frauenteam hat Ende Mai den Hamburger Pokal gewonnen und weil ich da nicht dabei sein konnte, hätte ich mir ein Spiel gegen Viktoria oder SFC Stern in Berlin gerne angeschaut. Viktoria spielt aber zuhause gegen den TSV Barmke aus Niedersachsen und der SFC Stern spielt auswärts in Brieselang. Wenn schon nicht in Berlin, dann immerhin in Brandenburg.

Viele Zuschauer*innen kann man da leider nicht erwarten, wie oft bei Frauenspielen. Vor allem auch wegen der ersten Runde der Männer, die zeitgleich stattfindet und mehr Zuschauende anlocken dürfte, sowohl am Spielfeldrand als auch vor dem Fernseher.

Wenn man es nicht schafft, zum Spiel vor Ort zu gehen, kann man die Männer immerhin im Live-TV schauen. In der ersten Runde zeigt der Sender Sky womöglich nur ein Spiel. Das ist schon mal ein Anfang, aber im Vergleich zu den Männern immer noch viel zu wenig.

Um doch ein großes Fußballfest feiern zu dürfen, müssen Stern und Viktoria wohl mindestens die zweite Runde erreichen und dann das Losglück auf ihrer Seite haben. So wie Viktoria vor einem Jahr, als es gegen Turbine Potsdam ging und immerhin 1500 Zuschauer*innen das Duell besuchten.

Insgesamt sind die Fortschritte zur Gleichstellung von Männern und Frauen im Fußball nur sehr langsam und bis diese auch alle Vereine spüren, die in der ersten Pokalrunde spielen, dauert es wohl noch ein bisschen. Das ist nichts für Ungeduldige wie mich.

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