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Das Tanzbein geschwungen. Niva van der Meer trat für den Potsdamer Verein RokkaZ beim Deutschland-Cup in der MBS-Arena an. 

© Joachim Liebe

Deutschland-Cup der Tänzer in Potsdam: Gelungene Generalprobe

Die RokkaZ vom Tanzhaus Potsdam waren beim Deutschland-Cup in zweifacher Hinsicht erfolgreich. Als Teilnehmer und zugleich Veranstalter des nationalen Saisonhöhepunkts für die Hip-Hopper. 2020 steigt dann in Potsdam die Europameisterschaft.

Potsdam - Lässiges Disco-Feeling statt schnödem Sporthallen-Flair. Donnernde Beats und laut schallende Musik dröhnten aus den Boxen, die an der Organisatorenbühne hingen. Davor zentral die Wettkampffläche gelegen, für jeden Zuschauer, ob nun von den Tribünen oder der Bande, gut einsehbar. Und auf dieser gaben die Tänzer in ihren teilweise schrillen Outfits und synchronen Darbietungen alles – Sprünge, Drehungen, extravagante Bewegungen mit dem ganzen Körper waren zu sehen.

Seinen Ruf als Sportstadt hat Potsdam am vergangenen Wochenende wieder alle Ehre gemacht. Denn da, wo sonst üblicherweise die Bundesliga-Volleyballerinnen des SC Potsdam oder die Drittliga-Handballer vom VfL Potsdam in der MBS-Arena auf der Platte stehen, gaben sich zwei Tage lang die besten Tänzer Deutschlands die Ehre. Die RokkaZ vom Tanzhaus Potsdam, die zu den weltweit Besten ihrer Zunft gehören, veranstalteten den Deutschland-Cup in den Disziplinen Hip-Hop, Hip-Hop-Battles, Breakdance, Electric Boogie und Streetdance-Show. Es war der nationale Höhepunkt 2018 in der Szene. „Wir sind sehr stolz darauf, dass alles reibungslos funktioniert hat“, sagte Organisator Sven Seeger vom Tanzhaus Potsdam, der das Event mit seinem Team seit einem knappen Jahr vorbereitete. Am Ende mit Erfolg. „Für uns war es gleichzeitig eine gelungene Generalprobe“, so der 44-Jährige. Denn unter den zahlreichen Zuschauern an beiden Wettkampftagen waren auch Vertreter der internationalen Tanzorganisation IDO, die das Event ganz genau und kritisch unter die Lupe nahmen. „Der Aufwand, den wir alle zusammen betrieben haben, hat sich gelohnt und wir haben den Zuschlag der IDO für die Ausrichtung der Europameisterschaft 2020 bekommen“, freute sich Seeger, der an den vier Wettkampftagen im Juni in zwei Jahren mehr als 2500 Teilnehmer zum kontinentalen Kräftemessen in Potsdam erwartet. Da gilt es schon jetzt einiges vorzubereiten.

"Das ist Hochleistungssport, auch wenn das viele auf den ersten Blick nicht sehen"

Beim nationalen Championat zuletzt waren knapp 1400 Sportler am Luftschiffhafen aktiv. 61 Starts vermeldete der Gastgeber – im Alter von vier bis 56 Jahre waren die Potsdamer, die in den verschiedenen Kategorien wie Solo, Duo, Solo-Battle, Duo-Battle, Gruppe und Formation dabei waren. In der Endabrechnung standen für den Gastgeber sechs Siege, drei zweite Plätze sowie vier Mal Rang drei zu Buche. „Wenn wir tanzen, legen wir da all unsere Energie in die Vorstellung, um die Zuschauer zu begeistern. Das ist mit viel Kraft und Ausdauer verbunden“, sagte RokkaZ-Tänzerin Teresa Reichelt. „Das bedeutet viel Trainingsaufwand und ist Hochleistungssport, auch wenn das viele auf den ersten Blick nicht sehen.“ Für die 17-Jährige hat sich das mittlerweile gelohnt. Seit diesem Jahr ist die Potsdamerin im deutschen Nationalteam vertreten. „Das macht uns auch als Teamkollegen stolz, dass eine von uns dabei ist, und spornt uns weiter an“, erzählte Anastasia Schmidt. „Wer laufen kann, kann auch tanzen und will dann der Beste sein“, erklärte die 20-Jährige. Mitstreiterin Teresa Reichelt nickte zustimmend.

Der RokkaZ-Nachwuchs. Auch die jüngsten Potsdamer Starter räumten ab.
Der RokkaZ-Nachwuchs. Auch die jüngsten Potsdamer Starter räumten ab.

© Joachim Liebe

Über ein Bewertungssystem, das sich an der Technik, Choreografie und dem Ausdruck orientiert, gibt es die jeweiligen Punkte nach dem Tanzauftritt – bis zu 30 Zähler sind möglich. „Da muss man dann schon ganz genau hingucken und auf alles achten. Wir haben hier aber super Bedingungen“, meinte Wettkampfrichterin Julia Grüter aus dem westfälischen Emsdetten, die es sich auf der Tribüne mit ihren Kollegen gemütlich machte und besten Blick auf die Darbietungen und „DJ Dan“ hatte. Dieser sorgte mit der richtigen Musik dafür, dass sich die Teilnehmer in der MBS-Arena wie in einem HipHop-Tempel fühlen konnten. 

Matthias Schütt

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