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Marek Sotola und Trainer Joel Banks werden auf dem Spielfeld auch mal emotional.

© IMAGO/Nordphoto

BR Volleys treffen auf den Dauerrivalen: Nach dem Dogfight ist vor dem Dogfight

Die BR Volleys sind gut in die Saison gestartet. Dabei haben sie mit Personalproblemen zu kämpfen. Auch vor dem Spitzenspiel gegen Friedrichshafen.

Joel Banks hat nicht viel Zeit. Er steckt zwischen Busfahrten, Trainingseinheiten und Besprechungen mit der Mannschaft. Denn der Terminkalender der BR Volleys ist eng: Am vergangenen Wochenende ging es im Pokal gegen den VfB Friedrichshafen, kurz darauf stand ein Bundesliga-Spiel in Herrsching auf dem Programm und nun geht es erneut gegen den Dauerrivalen vom Bodensee. „Das ist eine stressige Zeit mit vielen Fahrten“, sagt Banks, der die Volleys seit dieser Saison coacht. „Viel trainieren können wir da nicht.“

Doch trotz des hohen Stresspensums ist der Brite, der neben den Volleys auch das finnische Nationalteam coacht, zufrieden mit den ersten Wochen der Saison. „Das war ein sehr guter Start. Wir haben den „Bounce House“-Cup gewonnen und damit die erste Trophäe der Saison geholt. Trotz der begrenzten Vorbereitung haben wir unseren Weg gefunden.“

Beim „Bounce House“-Cup blieben die Berliner ungeschlagen und setzten sich im finalen Spiel gegen den VfB durch. Auch das erste Heimspiel konnten sie für sich entscheiden, obwohl Giesen mit breiter Brust auftrat und den ersten Satz gewann. „Das war ein schweres Spiel. Giesen hat super gespielt“, sagt Banks. Der wichtigste Erfolg aber war wohl der Tiebreak-Sieg gegen Friedrichshafen in der ersten Runde des Pokals.

„Das sind fantastische Ergebnisse“, so Banks. Dennoch sei es schwierig, den Zeitplan und die hohe Belastung zu managen. „Das medizinische Team macht einen wirklich guten Job.“ Mannschaftsarzt Oliver Miltner und die Physiotherapeutinnen Sophia Fronicke und Ina Dobelmann standen in den vergangenen Wochen vor der Herausforderung, die Verletzungen vom Sommer mit den Nationalteams zu behandeln. „Es ist ein extrem hartes Jahr. Das internationale Programm setzt die Spieler zusätzlich unter Druck“, so Banks.

Adam Kowalski (r.) musste in den vergangenen Spielen für Sato Tsuiki einspringen.

© IMAGO/Fotostand

Die hohe Belastung spiegelt sich auch in der Besetzung wider: Libero Satoshi Tsuiki, der sich bereits vor dem Saisonauftakt verletzt hatte, war die vergangenen Wochen nicht einsatzfähig und der Zeitpunkt seiner Rückkehr lange ungewiss. Vertreten musste ihn Adam Kowalski, der seit mehreren Jahren bei den Volleys als zweiter Libero unter Vertrag steht, bislang aber kaum Einsätze bei entscheidende Spiele erhielt. „Adam macht einen großartigen Job aktuell. Als Sato sich in Polen beim Vorbereitungsspiel verletzte, musste Adam einspringen. Er hatte keine Wahl, aber er hat die Chance ergriffen und hat einen wichtigen Anteil am Erfolg“, so Banks.

Malescha leidet an einer Blinddarmentzündung

Mittlerweile ist der Muskelbündelriss bei Tsuiki geheilt. Beim Bundesliga-Spiel am Freitag gegen den VfB (20 Uhr/Dyn) stehen zum ersten Mal wieder beide Liberos für das gesamte Spiel zur Verfügung. Bereits beim letzten Spiel erhielt Tsuiki einige Spielanteile. Dafür fällt Diagonalangreifer Daniel Malescha aus, der an einer Blinddarmentzündung leidet. Vorerst steht daher nur Marek Sotola auf dieser Position zur Verfügung, Banks sieht darin aber kein allzu großes Problem. „Marek ist so ein Typ, der es mag, alle Spiele durchzuspielen. Für den Moment ist es okay.“

Die große Stärke seiner Mannschaft sieht er vor allem in der Qualität der einzelnen Spieler und der Breite des Kaders. Erstmals hat Volleys-Manager Kaweh Niroomand mit Tobias Krick einen vierten Mittelblocker verpflichtet, um insgesamt die Belastung im Kader zu reduzieren. „Es war sehr weise von Kaweh, ein solches Team zu bauen“, sagt Banks.

Am Bodensee erwartet er ein ähnlich hart umkämpftes Spiel wie in der ersten Runde des Pokals. „Wenn diese beiden Mannschaften aufeinandertreffen, ist es immer ein Dogfight. Wir bereiten uns auf ein enges Duell vor.“ Dabei will Banks auch an der Beständigkeit der Mannschaft arbeiten. „Aktuell sind unsere Spiele geprägt von ups and downs. Und die Downs dauern noch zu lange, das wollen wir ändern.“ Dabei dürfte der Brite auch schon den 23. November im Blick haben, wenn das erste Spiel in der Champions League ansteht und die Volleys endlich Benfica Lissabon empfangen.

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