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Christoph Brandt, Kapitän des FSV Babelsberg 74, machte es mit seinem Team dem Gegner aus Eberswalde sehr schwer.

© M. Thomas

Babelsberg 74 beim Landespokal: Langer Kampf mit bitterem Ende

Babelsberg 74 verliert das Landespokalspiel gegen den Favoriten aus Eberswalde - in letzter Sekunde.

Von Tobias Gutsche

Potsdam - Nach Spielschluss dauerte es nicht lange, da war der Fußballplatz in der Rudolf-Breitscheid-Straße fast gänzlich verwaist. Die Spieler des FSV Babelsberg 74 und von Preussen Eberswalde suchten schnell den Weg in die Kabinen, sie wollten nur noch eines: eine Abkühlung unter der Dusche. Lediglich FSV-Mittelfeldakteur Jan Ziob lag noch im Mittelkreis des Platzes, auf dem zuvor ein – im doppelten Sinne – heißer Landespokalfight stattgefunden hatte. Bei Temperaturen weit jenseits der 30 Grad Celsius hatte der Landesligist aus Babelsberg den eine Spielklasse höher angesiedelten Gästen alles abverlangt und musste sich erst im Elfmeterschießen mit 5:7 geschlagen geben.

„Das ist jetzt einfach nur bitter. Ein Sieg für uns wäre nicht unverdient gewesen“, haderte Ziob mit dem Ausgang der Erstrundenbegegnung, die so gut für sein Team begonnen hatte. Nach nicht einmal zwei vollen Spielminuten gingen die Gastgeber in Führung – in der Gluthitze erwischte Philipp Kubitza den Favoriten aus Eberswalde eiskalt. Doch die Gäste, die in der Spielanlage etwas strukturierter, aber bei Weitem nicht so leidenschaftlich agierten wie Babelsberg, schlugen zurück. Dabei waren sie mit dem Glück im Bunde. Erst fiel das 1:1 durch Nick Lange, der einen Schuss abfälschte (16.), dann köpfte 74-Innenverteidiger Stefan Baudach den Ball ins eigene Tor (41.).

In einer für die äußeren Bedingungen überraschend temporeichen und attraktiven Partie sorgte Jan Ziob im zweiten Durchgang für den Ausgleich (64.) und damit auch für die verlängerte Garzeit dieses Spiels. Nach torlosen 30 Extraminuten, in denen beide Teams hochkarätige Chancen ausließen, musste das Elfmeterschießen über das Weiterkommen in die nächste Pokalrunde entscheiden: Eberswalde traf fünfmal, Babelsberg erlaubte sich in Person von Andreas Lange einen Fehlschuss. FSV-Trainer Jan Kähne fasste das Geschehen anschließend ganz passend in nur einem Satz zusammen: „Da rackerst du 120 Minuten durch und am Ende war alles umsonst.“

Kähne sah sich am Samstag wie sein Preussen-Kollege Obrad Marjanovic mit großen personellen Problemen konfrontiert – gleich 13 Spieler fehlten auf Seiten der Babelsberger. „Daher haben wir den Kader mit A-Jugendlichen und Leuten aus unserer dritten Mannschaft aufgefüllt. Dieses zusammengeschusterte Team hat sich nun ein Riesenkompliment verdient.“ Vor allem der Kampf bis zum Umfallen imponierte dem Coach.

Ein gutes Beispiel für unermüdlichen Einsatzwillen war Jan Ziob. Der 24-Jährige, der für die neue Saison von der zweiten in die erste Mannschaft des FSV befördert wurde, rannte seine rechte Außenbahn hoch und runter, bestritt einen Zweikampf nach dem nächsten und kurbelte die Offensivbemühungen der Gastgeber immer wieder an. „Jan ist ein ganz Engagierter und hilft dadurch sehr“, urteilte Kähne über den Mann mit der Trikotnummer 19, der aufgrund seines hohen Pensums bereits ab der 75. Minute von Krämpfen geplagt war. Er quälte sich durch. Bis zum bitteren Ende.

Nach dem Spiel, im Mittelkreis liegend, war ihm die Erschöpfung anzumerken. „Ich bin völlig K.o.“, sagte Ziob. Seit 2012 kickt er für Babelsberg 74, zumeist kam er in der Kreisliga zum Einsatz. Fortan wird er nun drei Spielklassen darüber aktiv sein. „Dort ist das Tempo und die spielerische Qualität deutlich höher. Es wird eine große Herausforderung für mich.“ Diese startet am kommenden Samstag mit dem Landesliga-Auswärtsspiel beim FSV Bernau. Bis dahin sollten er und die anderen Pokalkämpfer wieder zu Kräften gekommen sein. Ganz frisches Personal wird aber auch erwartet. Einige Akteure, die gegen Eberwalde noch aufgrund ihrer Ulaubsaktivitäten fehlten, werden dann wieder dabei sein.

FSV Babelsberg 74: Müller; Genz (72. Klimczok), Baudach, Kaufmann, Lüders; Wolff (117. Brademann); Ziob, Pfeifer, Tschauder, Brandt; Kubitza (77. Lange)

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