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Immer wieder gern besucht. Zum Turbine-Hallencup kehren Gastmannschaften und Zuschauer seit nunmehr sechs Jahren zurück. Von den teilnehmenden Teams waren alle schon mal da.

© Jan Kuppert

AOK-Turbine-Hallencup 2018: Europa in Potsdam

Europäisches Frauenfußball-Flair wird in der MBS-Arena herrschen. Zum AOK-Hallencup von Turbine Potsdam kommen sechs Champions-League-Teilnehmer der aktuellen Saison. Die Ausrichtung als internationales Zusammentreffen hat sportlichen und gesellschaftlichen Wert.

Wenn es Turbine Potsdam nicht nach Europa schafft, holt sich der Verein Europa halt ins eigene Haus. Tatsächlich wird ein Hauch von Champions League am kommenden Wochenende durch die Potsdamer MBS-Arena wehen, wenn der Frauenfußball-Bundesligist nun zum sechsten Mal zu seinem internationalen Hallenturnier einlädt. Sechs der sieben Gast-Mannschaften spielten in dieser Saison in der Champions League, einzig Gornik Leczna aus Polen war wie Turbine nicht in der europäischen Königsklasse vertreten. „Es ist für uns daher von besonderem Wert, dass wir uns bei dem Turnier international messen können“, sagt Turbine-Spielerin Sarah Zadrazil voller Vorfreude auf das Turnier.

Turbine, St. Pölten und Prag im Favoritenkreis

Auch Turbines Assistenztrainer Dirk Heinrichs betonte auf der Pressekonferenz am Montag, dass „die internationalen Vergleiche für uns wichtig sind“. Gleichzeitig biete das zweitägige Turnier Abwechslung neben der „harten Arbeit in Vorbereitung auf die Bundesliga-Rückrunde“. Tempo, Passspiel, Handlungsschnelligkeit und Zweikampfverhalten in der Halle seien eine gute Belastungsprobe. Dieser werden sich aufgrund des Verletzungsrisikos auf dem Hallen-Kunstrasen jedoch nicht alle Turbine-Spielerinnen stellen. So verzichtet Nationalstürmerin Svenja Huth in diesem Jahr auf Halleneinsätze, nachdem sie sich im Vorjahr beim Turbine-Cup am Knie verletzt hatte und fast zwei Monate ausfiel.

Für den Titel der besten Spielerin, mit dem Huth im Vorjahr am Ende des Turniers geehrt wurde, wird also eine neue Trägerin gesucht. Die Pokalverteidigung erklärt Sarah Zadrazil indes zur Wochenend-Mission. „Einfach wird das nicht“, weiß sie und sieht vor allem allem ihre österreichischen Landsfrauen vom SKN St. Pölten als starken Widersacher. „Die haben ein sehr gutes Niveau und klasse Einzelspielerinnen“, so Zadrazil über den Turniersieger von 2016. Auch Turnier-Dauergast Sparta Prag – bislang bei allen Auflagen dabei – gehört zum Kreis der Favoriten. „Regelrechte Schlachten“ nennt Heinrichs die Spiele gegen die Tschechinnen, die Turbine zuletzt vor zwei Wochen beim „Weltklasse“-Turnier in Jöllenbeck im Neunmeterschießen des Finales bezwang.

"Wiederholungstäter" dibbeln am Luftschiffhafen auf

Nach ihrem Turnierdebüt im Vorjahr unterbricht die Mannschaft von Sporting Clube de Portugal auch diesmal den heimischen Ligabetrieb, um nach Potsdam zu kommen. 2017 ging der Ausflug für die Portugiesinnen bis ins Finale, in dem sie 1:3 gegen Turbine verloren. Vor allem der 2:1-Sieg in einem der beiden Gruppenspiele gegen Potsdam war für Trainer Nuno Cristóvao bei allem Lob für das Turnier „der großartigste Moment“.

Bei der sechsten Auflage wird es keinen Turnier-Neuling geben. Vielmehr sind es „Wiederholungstäter“, die in der MBS-Arena aufdribbeln. Heinrichs wertet dies als Beleg dafür, „dass sich unsere Gäste gut betreut und willkommen fühlen.“ Das hat nach Ansicht von Turbine-Präsident Rolf Kutzmutz auch viel mit dem fairen Publikum zu tun. „Wenn nicht gerade Turbine spielt, teilt sich die Halle, sodass beide Mannschaft die Unterstützung der Zuschauer bekommen“, sagt er. Wie Kutzmutz würdigte auch Daniela Teichert, Mitglied der Geschäftsleitung der AOK Nordost, den Turbine-Hallencup als Aushängeschild der Stadt und Markenzeichen im Land. Das sportliche Miteinander und der gesellschaftliche Zusammenhalt, wie sie durch das internationale Turnier vermittelt werden, seien auch ein Auftrag der AOK Nordost. Daher sei sie stolz, dass die AOK in diesem Jahr auch als Namensgeber des Turniers auftrete.

Eine Bewährungsprobe für Turbine-Talente

Turbine-Cheftrainer Matthias Rudolph nutzte das Turnier im vergangenen Jahr, um Talenten wie Caroline Siems und Gina Chmielinski eine Bühne und Bewährungsprobe zu geben. Die beiden Youngster gehören seitdem zum festen Bundesliga-Kader. Auch in diesem Jahr werden sich Nachwuchsspielerinnen beweisen können. „Wir wollen uns natürlich wieder gut verkaufen und vor allem unseren Fans guten und attraktiven Fußball bieten“, kündigt Rudolph an.

Noch bevor das sechste Turnier überhaupt angepfiffen ist, blickt Turbines Club-Präsident Rolf Kutzmutz in die Zukunft: „Nach der Premiere haben wir gesagt, es wird eine Tradition. Jetzt sagen wir, es muss eine Tradition werden.“ Die Resonanz der Potsdamer Fußballfans jedenfalls ist ungebrochen: Laut Turbine sind nur noch wenige Karten an den bekannten Vorverkaufsstellen und auf dem Internet-Ticketportal reservix.de zu erhalten.

+++ Überblick zum Turnierablauf +++

In insgesamt 24 Vorrundenspielen treffen die Teams in ihren Gruppen jeweils zweimal aufeinander, ehe es am Sonntag in die Zwischenrunde und dann Platzierungspartien geht.

Gruppe A: Turbine Potsdam, Glasgow City FC, SKN St. Pölten, Gintra Universitetas.
Gruppe B: Sporting Clube de Portugal, AC Sparta Prag, MTK Hungária FC, Gornik Leczna.

Der Hallencup wird am Samstag um 13 Uhr mit der Vorstellung der Mannschaften eröffnet. Das erste Gruppenspiel wird um 14 Uhr angepfiffen: Turbine gegen Glasgow. Der erste Turniertag endet mit dem Auftritt des schottischen Dudelsackspielers Mac Gregory. Der zweite Turniertag beginnt um 10 Uhr mit der Fortsetzung der Gruppenspiele. Die Zwischenrunde startet um 13 Uhr, die Platzierungsphase um 14 Uhr. Die Siegerehrung ist für 16 Uhr geplant. 

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