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Viele wollen ein AfD-Verbot. Dafür demonstrierten sie am Mittwoch-Abend vor dem Roten Rathaus in Berlin.

© imago/Carsten Thesing/IMAGO/Carsten Thesing

Protest vor dem Rotem Rathaus: Rund 3500 Berliner fordern AfD-Verbot

Bei einer Kundgebung am Mittwoch kritisieren Demonstranten die Unentschiedenheit der demokratischen Parteien.

Rund 3500 Menschen haben am Mittwoch vor dem Roten Rathaus gegen die AfD demonstriert. Mit dem Protest gegen die Partei und ihre Absichten reagierten sie auf den Bericht über ein Treffen von AfD-Funktionären und rechten Ideologen, das durch eine „Correktiv“-Recherche öffentlich wurde. Das Recherche-Netzwerk hatte bei einem Treffen im Potsdamer „Landhaus Adlon“ Pläne zur „Remigration“, also der Deportation von unliebsamen Menschen, diskutiert. 

Viele derer, die sich vor dem Roten Rathaus versammelten, sind offenbar für ein Verbot der AfD. Das fordert auch der 21-jährige Aiman N., der in Berlin studiert: „Die AfD gehört verboten. Und das muss jetzt geschehen, sonst erleben wir hier ein zweites 1933.“ 

Geld für Aufklärung

Die Forderung nach einem Verbotsverfahren scheint weitestgehend Konsens auf der Demonstration zu sein. Skeptisch ist der 55-jährige Thomas Bernicker trotzdem. „Inzwischen muss es wohl sein“, sagt er. „Ich befürchte aber, dass das Verfahren keine Wirkung haben wird und die AfD sich nur noch mehr in der Opferrolle sieht.“  

Die Afd gehört verboten. Und das muss jetzt geschehen, sonst erleben wir hier ein zweites 1933.

Aiman N., 23 Jahre

Auch die 33-jährige Marina aus Berlin, die ihren Nachnamen hier nicht nennen will, glaubt, dass ein Verbot nicht ausreicht. „Das Verfahren würde das Problem der rechten Gesinnung in Deutschland nicht an der Wurzel behandeln“, sagt sie. Sie will von der Politik mehr Geld für Aufklärung gegen rechts. 

Klare Abgrenzung

Axel Biere, Rentner aus Charlottenburg, wünscht sich mehr Klarheit von der Politik. „Die demokratischen Parteien müssen sich von rechts abgrenzen und aufhören, sich selbst zu zerlegen“, sagt der 72-Jährige. Damit die Menschen sich wieder demokratischen Parteien zuwenden, müssten diese aber auch Lösungen finden. Zum Beispiel für das Haushalts-Loch, fordert er.

Auch die Rentnerin Sabine Schulz-Greve fordert die Politik auf, die Brandmauer wieder aufzubauen und zu stärken. Wichtig ist ihr auch, sich gegen die Rhetorik der AfD zu positionieren und diese nicht noch zu übernehmen. Mit der Parole der Demo „Ganz Berlin hasst die AfD!“ ist sie nicht einverstanden. „Hass, das ist etwas, was Rechte propagieren“, sagt die sie.

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