Zwischen Potsdam und Berlin: S-Bahn und Regionalbahn unterbrochen

Potsdam/Berlin - Die am morgigen Freitag geplante Bombenentschärfung in der Berliner Innenstadt wird sich auch in Potsdam auswirken. Weil der Berliner Hauptbahnhof im Sperrkreis um den Fundort der Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg liegt, ist mit erheblichen Behinderungen im Regional- und S-Bahnverkehr zu rechnen. Betroffen sind auch die Regionalexpresslinien 1 und 7 aus Potsdam nach Berlin sowie die S-Bahnlinie 7. Ab 9 Uhr beginnt vor Ort die Evakuierung. Bis 10 Uhr soll der Bahnverkehr noch planmäßig verlaufen, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Danach werden die Züge im Berliner Hauptbahnhof nicht mehr halten, sondern durchfahren. Um 11.30 Uhr wird der Zugverkehr eingestellt. Die Züge des stark genutzten RE1 werden zwischen Berlin-Wannsee und Erkner umgeleitet und sollen in Lichtenberg und Gesundbrunnen halten. Die Halte in Berlin-Charlottenburg, Zoologischer Garten, Berlin-Hauptbahnhof, Friedrichstraße, Alexanderplatz, Ostbahnhof und Ostkreuz entfallen. Die Züge des RE7 aus Dessau enden in Wannsee. Auswirkungen auf die Züge der Regionalbahnlinie 21 standen bei Redaktionsschluss noch nicht fest.

Die S-Bahnlinie 7 aus Potsdam wird am Freitag ab 11.30 Uhr in Berlin-Charlottenburg enden. Ab Berlin-Friedrichstraße setzt sie ihre Fahrt Richtung Ahrensfelde fort. Der Zehn-Minuten-Takt soll dabei aufrechterhalten werden. Von Charlottenburg kann die Fahrt bis Tiergarten mit Zügen der S3 oder S9 fortgesetzt werden. Zwischen Tiergarten und Friedrichstraße sollen als Ersatz Busse unterwegs sein. Allerdings ist wegen der Straßensperrungen im Umfeld des Sperrkreises auch auf den Straßen mit Behinderungen zu rechnen. Es wird geraten, die Sperrung nach Möglichkeit zu umfahren, beispielsweise mit der Ringbahn oder Buslinien der BVG.

Sobald die Bombenentschärfung vorbei ist, soll der Zugverkehr wiederaufgenommen werden. Erfahrungsgemäß dauert es dann allerdings, bis der Fahrplan wieder eingehalten wird. Wann es soweit ist, ist offen. Die S-Bahn rechnete am Mittwochabend damit, dass ihre Züge ab 13.30 Uhr wieder fahren können. Ob es dazu kommt, hängt allerdings vom Erfolg der Bombenentschärfung ab. Die 500 Kilogramm schwere Fliegerbombe britischen Ursprungs war am Dienstag bei Bauarbeiten in der Heidestraße entdeckt worden. Tausende Anwohner müssen ihre Wohnungen verlassen. Betroffen ist auch das Bundeswirtschaftsministerium, das Berliner Sozialgericht und Teile der Charité.