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Wohnungsmarktbericht 2018: Potsdam: Höchstes Mietniveau im Osten

Laut aktuellem Wohnungsmarktbericht sind die Quadratmeterpreise in Potsdam stark gestiegen. Viele Menschen weichen mittlerweile auf andere Brandenburger Städte aus.

Von Birte Förster

Potsdam gehört nach Berlin zu den ostdeutschen Städten mit dem höchsten Mietniveau. Das geht aus dem „Wohnungsmarktbericht Ostdeutschland 2018“ hervor, bei dem insgesamt 27 ostdeutsche Mittel- und Großstädte auf deren Zukunftsfähigkeit sowie die Preise auf den regionalen Wohnungsmärkten untersucht wurden. Am gestrigen Mittwoch wurde der Bericht von der TAG Immobilien AG vorgestellt. Das Immobilienunternehmen kümmert sich um Akquisition, Entwicklung und Bewirtschaftung von Wohnimmobilien. 

Aus dem Bericht geht hervor, dass ein Quadratmeter Wohnraum in Potsdam im Bereich der Angebotsmiete derzeit acht bis 12,88 Euro Nettokaltmiete kostet, somit erreicht die Brandenburger Landeshauptstadt als einzige ostdeutsche Stadt Werte im zweistelligen Bereich. In den meisten anderen untersuchten Städten in Ostdeutschland zahlen Mieter zwischen fünf und neun Euro pro Quadratmeter Nettokaltmiete.

Auch der Kaufpreis ist stark gestiegen

In Potsdam ist die Miete in den vergangenen Jahren laut der Studie jährlich um etwa vier Prozent angestiegen. Ein ähnlicher Trend lässt sich auch beim Immobilienkauf feststellen. Der Quadratmeter Bauland kostet in Potsdam laut Zahlen des Statistischen Landesamtes 304 Euro und stieg damit seit 2017 um 22 Prozent. Auch Bestandswohnungen verteuerten sich seit dem vergangenen Jahr um sieben Prozent.

In dem TAG-Bericht werden Berlin und Potsdam im ostdeutschen Vergleich als „entwicklungspolitische Stars“ bezeichnet. Deutlich werden dabei aber auch die Nachteile der Entwicklung für Studenten und Geringverdiener. So heißt es in dem Bericht: „Berlin und Potsdam haben viel zu bieten, werden aber auch für immer mehr Menschen unerschwinglich.“ 

Die Preisentwicklung auf Potsdams Immobilienmarkt hat vor wenigen Monaten auch das Forschungsinstitut Empirica bestätigt. Eine Studie ergab, dass Potsdam bei neuen Eigentumswohnungen zu Deutschlands zehn teuersten Städten zählt. Der aktuelle Marktreport der Maklerfirma Engel und Völkers zeigte zuletzt, dass inzwischen nicht mehr nur im Innenstadtbereich, sondern in den anderen Bereichen der Stadt sowie in den Potsdamer Umlandgemeinden die Preise steigen (PNN berichteten). Laut Engel und Völkers stieg der Quadratmeterpreis in Golm verglichen mit dem Vorjahr um 12,1 Prozent.

Der Leerstand liegt bei nur 1,1 Prozent

Der Bericht der TAG zeigt außerdem, dass es auf dem Potsdamer Wohnungsmarkt kaum noch Reserven gibt, die die wachsenden Bevölkerungszahlen auffangen können. Demnach liegt der Leerstand in Potsdam wie in Berlin und Jena bei 1,1 Prozent. Das Angebot für Wohnungssuchende wird immer knapper. Viele Menschen würden bei der Suche nach erschwinglichem Wohnraum laut dem Bericht daher besser in Brandenburger Städten wie Eberswalde oder Brandenburg an der Havel fündig. Beide Städte seien gut angebunden und böten aktuell Wohnraum zu weniger als sechs Euro pro Quadratmeter. 

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