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Ilka Simm-Schönholz präsentiert einen Falken.

© Waldhaus/Falkenhof Potsdam

Weniger Einnahmen durch Corona: Potsdamer Falkenhof muss weiterkämpfen

Der Verein Wald-Jagd-Naturerlebnis, der das Waldhaus und den Falkenhof betreibt, muss weiter um das Überleben bangen. Für den Winter reichen die Einnahmen nicht aus.

Von Birte Förster

Waldstadt – Im Frühjahr stand der Verein Wald-Jagd-Naturerlebnis, zu dem das Waldhaus Großer Ravensberg und der Falkenhof Ravensberg gehören, fast vor dem Aus. Wegen des Lockdowns fehlten die Einnahmen durch die Besucher, das Geld für die Verpflegung der Tiere und die Bezahlung der Mitarbeiter wurde knapp. Dann kam die Rettung: Bei einer Crowdfunding-Aktion kamen 18.540 Euro zusammen, das ursprüngliche Ziel waren 10.000 Euro. Dennoch sieht es für den Verein nicht rosig aus. „Wir sind nicht euphorisch“, sagte Geschäftsführerin Ilka Simm-Schönholz am Dienstag den PNN. Zwar würden sie mit den Geldern gut über den Sommer kommen. Aber da die Einnahmen weiterhin geringer als in den Vorjahren ausfallen, könnten sie sich nicht in Sicherheit wiegen.

Mittlerweile ist nicht mehr täglich geöffnet

Durch den Anstieg an Neuinfektionen nach den Sommerferien haben Kitas und Grundschulen bereits angemeldete Veranstaltungen, die eigentlich jetzt stattfinden sollten, abgesagt. Das Problem sei, dass die Kitas wegen Corona nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommen könnten, erklärt die Geschäftsführerin. Nur für wenige, die das Gelände fußläufig erreichen könnten, seien Veranstaltungen vor Ort noch denkbar. Auch zwischen März und Juli konnte vieles coronabedingt nicht stattfinden.

Der Falkenhof Potsdam.
Der Falkenhof Potsdam.

© Waldhaus/Falkenhof Potsdam

Die Geschäftsführerin hat eine Liste der abgesagten Termine: 69 Kita-Projekt-Veranstaltungen, 36 Veranstaltungen mit Kita-Gruppen und Schulklassen, 28 Kindergeburtstage und 13 Übernachtungen im Rahmen einer Klassenfahrt im Waldhaus, um nur einige zu nennen. Die Absagen bedeuten für den Verein beachtliche Einbußen. Nur eine Kita habe als Ersatz Spenden für den Falkenhof und das Waldhaus gesammelt, so Simm-Schönholz. Während der Woche ist der Verein kaum ausgelastet. Daher haben sie derzeit nicht mehr täglich geöffnet, sondern nur, wenn sich Gruppen angemeldet haben.

Viele Besucher an den Wochenenden

Deutlich besser läuft es an den Wochenenden: Das interaktive Naturerleben in Kleingruppen werde gut angenommen. Die nächsten Wochenenden seien sie ausgebucht. „Wir arbeiten wie verrückt“, sagt die Geschäftsführerin. Auch viele Einzelbesucher würden kommen, sogar mehr als in den Vorjahren. Simm-Schönholz erklärt das damit, dass durch Corona viele andere Veranstaltungen wegfallen würden. 

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Die fehlenden Projekte mit Kitas und Grundschulen in der Woche sowie andere Veranstaltungen könne der Besucheransturm an den Wochenenden aber nicht ausgleichen. Während von Januar bis Juli 2019 insgesamt 10.464 Besucher im Waldhaus und auf dem Falkenhof waren, sind es in demselben Zeitraum in diesem Jahr nur 7035. Da der Verein also sparen muss, sind vier der insgesamt neun Festangestellten derzeit noch immer in Kurzarbeit. Zu Stellenstreichungen kam es aber nicht. „Wir haben niemanden entlassen“, betont die Geschäftsführerin.

25.000 Euro, um die monatlichen Kosten zu decken

Sorgen bereitet dem Verein nun vor allem der Winter. In der kalten Jahreszeit lebt der Verein vor allem von den Einnahmen aus dem Sommer. „Im Winter haben wir keine Einnahmen“, sagt Simm-Schönholz. Aber auch dann werden monatlich rund 25.000 Euro gebraucht, um alle Kosten samt Verpflegung der Tiere, Bezahlung der Mitarbeiter und die Nebenkosten zu decken. Einen Teil der Spendengelder aus der Crowdfunding-Aktion haben sie noch aufgehoben, um damit im Winter einen Teil der laufenden Kosten zu decken. Die bislang dürftigen Einnahmen aus dem Sommer und die Spenden sind aber nicht genug. „Es wird über den Winter nicht ausreichen“, befürchtet die Geschäftsführerin.

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