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Landeshauptstadt: Warnungen vor Scheitern von „Freiland“ Workshop zur Zukunft endet am Dienstag

Kurz vor der entscheidenden Runde des Workshops zur Zukunft des geplanten „Freiland“-Jugendzentrums gibt es Warnungen, die Verhandlungen scheitern zu lassen. „Sollte es keine Einigung geben, wäre das ein großer kultureller Rückschritt.

Kurz vor der entscheidenden Runde des Workshops zur Zukunft des geplanten „Freiland“-Jugendzentrums gibt es Warnungen, die Verhandlungen scheitern zu lassen. „Sollte es keine Einigung geben, wäre das ein großer kultureller Rückschritt. Die Potsdamer Politik würde an einem Verständnis von Jugendkultur scheitern, dass anderswo längst Arbeitsgrundlage ist“, heißt es in einer Erklärung des Potsdamers Felix Urban vom Sonntag.

Der Student berät mit dem Projekt „Apropo“ junge Potsdamer bei der Verwirklichung von Kulturvorhaben – und ist zugleich ein Mitglied des Workshops, bei dem Vertreter von Verwaltung, Jugendkulturszene und Kommunalpolitik nach einer Lösung suchen sollen, das Anfang 2009 vorgestellte „Freiland“-Projekt auf einem Gelände der Stadtwerke in der Friedrich-Engels-Straße umzusetzen. Am Dienstag ist die letzte Workshop-Runde geplant.

Auch andere „Freiland“-Befürworter warnten gestern vor einem Scheitern. Es gibt seit rund zwei Jahren in Potsdam einen beispielhaften Prozess, bei dem, sich Jugendliche über alle Maßen engagieren, sagte „Freiland“-Initiator Dirk Harder: „Die Enttäuschung, sollte das Vorhaben scheitern, wäre sehr groß.“ Zuletzt hatte die Verwaltung am Freitag bestätigt, dass beim Workshop am Dienstag verschiedene Varianten vorgestellt werden sollen. Sollte sich keine Mehrheit für „Freiland“ abzeichnen, hieß es weiter, solle „zeitnah“ ein neuer Standort für „Spartacus e.V.“ gefunden werden, ebenso für den Jugendclub S 13. Für beide Angebote wird seit fast zwei Jahren ein neuer Platz gesucht. Auf diese Nachricht reagierte am Wochenende die Wählergruppe Die Andere. „Wir verurteilen die von der Stadtverwaltung betriebenen Manöver, unausgegorene Alternativmodelle zur ’Freiland’-Idee zu präsentieren“, sagte der Andere-Stadtverordnete Gregor Voehse.

Neben den Anderen gilt in der Stadtpolitik auch die Linke als entschiedener „Freiland“-Befürworter. Unbestimmt gaben sich am Wochenende dagegen die Grünen. Seine Partei könne sich für S13 und den Spartacus-Verein sowohl eine zentrale Lösung vorstellen, die wie bei „Freiland“ möglichst viele Angebote bündelt, sagte Fraktionschef Nils Naber: „Möglich sind für uns aber auch dezentrale Lösungen, wenn diese besser finanzierbar sind“. Erneut ihre Ablehnung gegen das „Freiland“-Projekt bekräftigten CDU und FDP, sie lehnen das Vorhaben aus Kostengründen ab. „Das bisherige Problem im Workshop war auch, dass keine wirklich belastbaren Zahlen zur Finanzierung genannt wurden“, sagte der CDU-Stadtverordnete Hans-Wilhelm Dünn. Die SPD will sich heute auf ihrer Fraktionssitzung beraten, von ihren Workshopteilnehmern war gestern keiner zu erreichen.

Entsprechend ernüchtert schon vor der finalen Workshop-Runde klang gestern Kultur-Aktivist Felix Urban: „Die Einwände und Widersprüche sind so vielfältig, dass man nicht mehr nachvollziehen kann, was das eigentliche Problem ist und wo es Lösungsansätze geben könnte. Die Arbeitsstimmung macht den Eindruck, als sei niemand zuständig.“ HK/KG

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