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Kräftige Bäume an der Potsdamer Chaussee dürfen weiter wachsen.

© Bernd Settnik/dpa (Symbolbild)

Waldarbeiten in Potsdam: Baumfällungen an der B2

Auf einem ehemaligen Grenzstreifen wachsen Kiefern. Zu viele. Ein Teil wird daher gefällt. Die Waldarbeiter müssen sich beeilen.

Von Peer Straube

Potsdam/Spandau - Seit Wochen andauernde Baumfällungen im Wald neben der Potsdamer Chaussee (B2) zwischen Groß Glienicke und Spandau haben bei Anwohnern und Pendlern für Irritationen gesorgt. „Was machen die da“, fragten sich Leser des Leute-Newsletters Spandau des Tagesspiegels.

Aufklärung brachte schließlich ein Anruf beim Bundesforstbetrieb Westbrandenburg, dem das fragliche Waldgebiet gehört. Vor dem Mauerfall habe das Areal zum DDR-Grenzgebiet gehört, sagte Rainer Entrup, der Leiter der Einrichtung, dieser Zeitung auf Anfrage. Um die kilometerlange Wunde im Wald rund um West-Berlin zu schließen, habe man nach 1990 auf dem ehemaligen Grenzstreifen Kiefern wachsen lassen. Nun, nach 30 Jahren, seien erstmals Förster zur Pflege angerückt, der sogenannten Erstdurchforstung. „Die Bäume stehen stramm und dicht nebeneinander wie die Zinnsoldaten. Die brauchen Licht und Luft. Sie haben nur oben Nadeln und kaum ausladende Äste. Das ist völlig in Ordnung, sie sollen sich ja gerade zum Himmel strecken“, sagte Entrup.

Ein Teil darf weiter wachsen

Entnommen werden daher nur die schwachen Bäume. Sie werden in kürzere Stämme zersägt und landen beispielsweise bei einer Firma in Wittstock an der Autobahn A24. Die macht daraus OSB-Platten. Die anderen, kräftigeren Bäume an der Potsdamer Chaussee dürfen weiter wachsen. Wegen der beginnenden Vogelbrutzeit müssen die Fällungen Ende Februar abgeschlossen sein. Im Zuge der Arbeiten legen die Förster laut Entrup auch Waldwege an, sogenannte Rückegassen, die als Zufahrten für künftige Waldpflegemaßnahmen dienen sollen.

Doch nicht nur Kiefern werden im Zuge der Waldpflege gefällt – abgesägt werden auch Laubbäume direkt an der Straße. Zum Teil handele es sich um Verkehrssicherungsmaßnahmen, weil die Bäume zu nahe an der B2 standen, so Entrup. Allerdings würden auch die Opfer der zwei letzten Dürresommer beseitigt. „Wir achten auf die Nadeln, ob die noch grün sind. Ob die Rinde abfällt. Ob die Krone plötzlich arg ausgelichtet ist. Oder ob schwarzer Schleim aus einem Riss in der Rinde austritt ... dann hat dieser Baum keine Zukunft mehr.“

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