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Von Kay Grimmer: P-Promis aus dem TV

Schon vor Michael Hirte wurden Potsdamer durchs Fernsehen berühmt: Wer sind seine Vorgänger?

Potsdam, ein Pflaster auf dem Sternchen entstehen. Das Weihnachtsmärchen von Supertalent Michael Hirte, der sich mit seiner Mundharmonika von der Brandenburger Straße auf Platz eins der Amazon- CD-Charts gespielt hat, ist nur ein weiteres Beispiel, dass die Kreativität auf dem Havel-Eiland quasi überbordet. Doch wer sind Hirtes Vorgänger, die P-(otsdam)-Promis:

John Milz, der Großvater aller Casting- Show-Gewinner aus Potsdam. 2000 gewann der Ex-Hausbesetzer völlig überraschend die erste Staffel der Containershow „Big Brother“. 250 000 Mark strich er ein – und verschwand wenig später aus der Öffentlichkeit. Das vorerst letzte Lebenszeichen des heute 34-Jährigen datiert vom April diesen Jahres, als er aus Nordrhein-Westfalen die Hochzeit mit seiner Langzeitfreundin bekanntgab. Ansonsten nutzt Milz die Reste seiner Berühmtheit, um seiner Leidenschaft als DJ zu frönen.

Bürger Lars Dietrich, auch ein Sohn der Stadt, macht ebenfalls „in Musik“. Die bisherigen Stationen des ausgebildeten Balletttänzers und Musikers lesen sich illuster bis trashig: Stuntman in Babelsberg, Comoderator von Stefan Raab, Teilnehmer der Improvisations-Comedyshow „Frei Schnauze“. Jetzt ist Dietrich wieder in alte Fußstapfen getreten und mit seinem Album „Damenwahl“ auf Tour. Jüngst war er im Berliner Kabarett „Die Wühlmäuse“. Dietrichs neuer Stil: Jazz und Swing. Den Weg vom Klamauk- Song „Sexy Eis“ zu „Schmidtchen Schleicher“ und Liedern von Rühmann oder Erhardt bezeichnet der 35-Jährige als „Reifungsprozess“. Indes, die Musikschiene ist diejenige, die ihm bislang den größten Erfolg beschied: Mit den Kalauer-Nummern „Sexy Eis“ und „Ein Bett im Kornfeld“ war er hochplatziert in den Charts. Allerdings ist das gute zehn Jahre her.

Jackie A., genau Jackie Asadolazadeh, ist das Potsdamer Kunterbunt-Gewächs. In einer Magazin-Kolumne räsoniert sie über das Berlin-Potsdamer Nachtgeschehen in deutlichen Worten und trotzdem charmant. Die „Berufsjugendliche“, die „vom Babelsberger Park nicht mehr lassen kann“ begeisterte 2001 mit einer innovativen Fernsehshow namens „Berlin Beat“ im damaligen SFB – die dann wegen fehlenden Muts seitens der Verantwortlichen nicht fortgesetzt wurde. Dafür hat sie sich unter anderem eine Nische als zauberhafte Meerjungfrau in der RBB-Welle Radio Eins geschaffen.

Enie van de Meiklokjes hat nicht nur einen wegen Unaussprechlichkeit einprägsamen Namen. Auch die roten Haare der als Doreen Grochowski geborenen Potsdamerin brannten sich in die Linsen. Nach einem gewonnenen Moderatorencasting beim Musiksender Viva folgten RTL II, Arte und die ARD als Stationen der Am Stern Aufgewachsenen. Mittlerweile moderiert die 34-Jährige die Vox-Sendung „Wohnen nach Wunsch“, eine jener Sendungen, bei denen fremde Wohnungen im besten Fall verschönert werden.

Michael Hirte hat sich derweil aus dem Hartz IV-Register streichen lassen. Und nach Auftritten bei der Musik-Show „The Dome“ und bei Konsens-Talker Johannes B. Kerner gesteht Hirte nicht zum ersten Mal: „Ich sehne mich nach der Zeit als Straßenmusiker zurück.“

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