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Landeshauptstadt: Von der Schule zur Hochschule

Studierwillige sollten die Beratungsangebote der Hochschulen nutzen

Was studieren und wo? Eine Zeit der Ratlosigkeit geht oft mit dem Abitur oder der Fachhochschulreife einher. „Entscheidend ist das Interesse für den Studiengegenstand und der Wille und die Leidenschaft“, sagt Prof. Bernd Albers Dekan an der Fachhochschule Potsdam (FHP).

Und Prof. Markus Löffler, Vorsitzender der Prüfungskommission im Fachbereich Architektur und Städtebau, verweist auf die Beratungsmöglichkeiten der FHP. „Ein potenzieller Studienbewerber kann jederzeit zu uns kommen und sich Rat holen“, sagt er. Oft kämen die Studierenden mit „naiven Vorstellungen“ zum Studium und erfahren dann viel zu spät im ersten Semester, worauf sie sich eingelassen haben. Das Angebot zum Tag der offenen Tür vorige Woche nutzen verhältnismäßig wenige Interessierte. Der Bereich Architektur und Städtebau hatte sich auf einen größeren Ansturm vorbereitet; in manchem Studio warteten die Studierenden der Erstsemester mit ihren Modellen und Entwürfen vergeblich auf ein Gespräch mit Schülerinnen und Schülern.

85 Bachelor -Studienplätze vergibt die FHP für Architektur und Städtebau, etwa 150 Bewerber gebe es laut Löffler hierfür. Zum Aufnahmegespräch bringen die Bewerber ihre eigenen „Werke“, Dokumente, Fotos oder Zeichnungen mit. Innerhalb von zwanzig Minuten machen sich die Hochschullehrer ein Bild von der Ausdrucks- und Leistungskraft. Bestimmte logische Fähigkeiten seien gefragt, sagt Löffler, die technischen Fähigkeiten würden erst im Studium entwickelt. Und das Schulzeugnis? „Da gucken wir auch drauf“, sagt der Hochschullehrer ohne besondere Gewichtung. Auf die Frage nach der Mathe-Zensur, antwortet er: „Ein Architekt braucht keine höhere Mathematik.“

Noch bis zum 15. Juli seien Bewerbungen für Architektur und Städtebau möglich. Der Abschuss zum Bachelor of Arts ist in einer Regelstudienzeit von sechs Semestern zu erwerben, weitere vier Semester führen möglicherweise zum Master of Arts. Der Bachelor ist der Regelabschluss an deutschen Hochschulen, mit dem der überwiegende Teil der Studierenden zunächst ins Berufsleben eintreten kann.

Individuelle Fähigkeiten und Neigungen sind nach Meinung erfahrener Hochschullehrer wichtiger als der Blick auf vermeintlich bessere Berufschancen. Ungeliebte Fächer nur mit Blick auf den Arbeitsmarkt zu studieren, führe zu wenig erfolgreichem Studium oder gar zum Studienabbruch.

Dicht umlagert bei Hochschulinformationstag auf dem Uni-Campus Griebnitzsee war vorige Woche der Informationsstand des Studentenwerkes. Denn nicht nur die Frage: Was und wo studieren?“ bewegt die Studierwilligen, sondern auch die Unterbringung und Finanzierung. Wohl auch aus diesem Grunde waren viele Schülerinnen und Schüler der Oberstufen mit ihren Eltern gekommen. Peter Ellmer, verantwortlich für den Wohnheimbereich beim Studentenwerk, macht klar, dass das Suchen nach einer Unterkunft zum Semesterbeginn in Potsdam meist erfolglos bleibt Künftige Studierende sollten rechtzeitig einen Antrag stellen, der habe dann nach der Immatrikulation eher Aussicht auf eine Vermittlung. Die Mietpreise liegen derzeit in den Potsdamer Studentenwohnheimen zwischen 135 und 270 Euro.

Der Leiter des Projektes „Studium lohnt“ Robert Meile von der Uni Potsdam erklärt, dass es bei dieser Initiative darum gehe, die Schülerinnen und Schüler besser über das Studium zu informieren. Dabei gehe es auch um die durch ein Studium verbesserten Berufschancen. Nur 60 bis 70 Prozent der Abiturienten im Land Brandenburg würden sich für ein Studium entscheiden. Die Ursachen dürfte nach Meinung von Analysten unter anderem darin zu suchen sein, dass viele die finanziellen Aufwendungen für ein Studium nicht aufbringen können.

Weitere Informationen

www.studium-lohnt.de

www.uni-potsdam.de/studium

www.uni-potsdam.de/zugang

www.studentenwerk-potsdam.de

www.fh-potsdam.de

Günter Schenke

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