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Landeshauptstadt: „Viele betrachten Potsdam als schönen Vorort von Berlin“

Theodor Tantzen, Vorstand der Prinz von Preussen AG, über die Beliebtheit Potsdams und aktuelle Projekte in der Stadt

Herr Tantzen, der Run auf Potsdams Immobilien nimmt weiter zu. Beobachten Sie dieses Phänomen auch bei Ihren Kunden?

Ja, Potsdam hat mittlerweile sogar Berlin überholt, was das Interesse unserer Kapitalanleger angeht. Ihnen gefällt Potsdam atmosphärisch so gut, viele betrachten die Stadt als schönen Vorort von Berlin. Außerdem hat Berlin in letzter Zeit einen immensen Preissprung gemacht. Die Wohnungen im oberen Segment, etwa in Dahlem, kosten über 5000 Euro pro Quadratmeter. Teilweise gibt es sogar Wohnungen mit bis zu 15 000 Euro pro Quadratmeter.

Wer sind die Kunden, die in Potsdam teure Immobilien kaufen? 

Bislang waren es vor allem deutsche Anleger, seit vergangenem Jahr entdecken aber auch Ausländer die Stadt. Das ist ein völlig neues Phänomen. 2012 haben wir zum Beispiel Neubauwohnungen an der Esplanade im Bornstedter Feld an einen irischen und einen US-amerikanischen Investor verkauft.

Sehen Ihre ausländischen Kunden die Immobilien als reines Anlageobjekt oder wollen die auch selbst eines Tages nach Potsdam ziehen?

Manche wollen auch nach Potsdam kommen, wenn auch nicht das ganze Jahr über. Einer davon ist zum Beispiel ein US-Amerikaner, der eine Wohnung an der Alten Fahrt kaufen möchte.

Apropos, Alte Fahrt. Sie sind für den Wiederaufbau des Palazzo Chiericati zuständig. Wie läuft es?

Wir sind momentan noch gewaltig am Rechnen, um den genauen Kaufpreis zu ermitteln. Es hat uns doch überrascht, wie teuer die historische Fassade wird. Wahrscheinlich werden wir bei Kaufpreisen zwischen 5300 und 5500 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche landen.

Auch der Ausbau der Speicherstadt lag in Ihrer Verantwortung. Dort gibt es seit Langem Probleme mit den Tiefgaragen. Werden diese nun gebaut?

Wegen der Tiefgaragen ist ein zweiter Rettungsweg nötig, deshalb müssen wir nun zwei sogenannte Rettungstürme an das Gebäude bauen. Die Bewohner sind davon nicht begeistert, aber das schreibt der Brandschutz vor. Derzeit warten wir auf die Baugenehmigung für die Türme. Wir hoffen, dass wir das Projekt bald abschließen können und sozusagen der Deckel drauf ist.

In diesem Sommer wollte die Prinz von Preussen Grundbesitz auch das Brockesche Haus in der Yorckstraße zum Wohnhaus umbauen. Wann geht es los?

Wir haben die Konzeption und den Vertrieb gemacht und es verkauft, in Kürze beginnt der Umbau. Daneben wollen wir einen Neubau realisieren, das sogenannte Yorckpalais. Es soll acht Wohnungen und zwei Gewerbeeinheiten beinhalten. Stilistisch soll es das Brockesche Haus mit den etwas schlichter gehaltenen Gebäuden daneben verbinden. Momentan läuft der Verkauf an Eigennutzer und Kapitalanleger.

Die Fragen stellte Katharina Wiechers

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