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Trubel in der Mittelstraße. Mit Tulpen und niederländischer Kunst und Kultur soll das Tulpenfest nun doch gefeiert werden – am 21. und 22. April und wie früher direkt im Viertel in der Mittel- und Benkertstraße.

© Sebastian Gabsch

Landeshauptstadt: Tulpenfest findet doch statt

Die Aktionsgemeinschaft Holländisches Viertel holt das Fest zurück an seinen Ursprungsort

Von Valerie Barsig

Innenstadt - Kommando zurück: Das ursprünglich abgesagte Tulpenfest am Holländischen Viertel wird doch stattfinden. Das teilte am gestrigen Freitag Alice Paul-Lunow von der Aktionsgemeinschaft Holländisches Viertel mit.

Anfang Februar hatte die Fördergesellschaft niederländischer Kultur Potsdam GmbH in einer Mitteilung auf ihrer Internetseite das Fest wegen einer akuten Erkrankung der Geschäftsführung abgesagt.

„Das Entsetzen nach der Absage war groß“, sagte Paul-Lunow gestern auf PNN-Anfrage. Daher habe sich die Aktionsgemeinschaft Holländisches Viertel an die niederländische Kunsthandwerkergruppe aus Salland in den Niederlanden gewandt, die in den vergangenen Jahren auf dem Tulpenfest zugegen war. Auch sie hätte die Absage des Festes bedauert. „Ihnen liegt Potsdam am Herzen“, sagte Paul-Lunow. Daraufhin habe man beschlossen, dass das Tulpenfest weiter stattfinden solle – an seinem Ursprungsort im Holländischen Viertel. „Wir bringen es zurück dahin, wo es hingehört.“ Das Fest sei schließlich traditionell seit rund 20 Jahren mit dem Viertel verbunden gewesen. Die Aktionsgemeinschaft habe es in den vergangenen Jahren bedauert, dass es nicht mehr im Holländischen Viertel, sondern auf dem Bassinplatz gefeiert wurde.

Das Fest fand bis einschließlich 2013 im Holländischen Viertel statt. 2014 und 2015 hatte das ehrenamtlich organisierte Fest wegen finanziellen und organisatorischen Problemen nicht stattgefunden. Ab 2016 kamen die Tulpen-Liebhaber auf dem Bassinplatz zusammen.

Das Fest soll am Wochenende des 21. und 22. April stattfinden – und damit zum 21. Mal. Wie in den vergangenen Jahren wird es Eintritt kosten. Wie hoch der sein wird, konnte Paul-Lunow gestern noch nicht sagen. „Aber er wird sich an den vergangenen Jahren orientieren.“ Zuletzt lag er bei fünf Euro.

Neben 30 Händlern der Kunsthandwerkertruppe aus den Niederlanden werden auch die Händler des Holländischen Viertels und einige Neuentdeckungen aus den Niederlanden vor Ort sein. „Wir sind aber nach wie vor auf der Suche nach weiteren Händlern aus Potsdam, die mit Kunsthandwerk an dem Markt teilnehmen wollen“, sagte Paul-Lunow, die ebenfalls das Potsdamer Lichtspektakel mit organisierte. Die Organisation sei jetzt sehr kurzfristig. „Es gibt noch einiges zu tun.“ Dennoch soll es den beliebten Tulpenverkauf geben, außerdem Handwerk, Musik sowie kulinarische Spezialitäten aus dem Nachbarland.

Paul-Lunow betonte am Freitag, dass es der Aktionsgemeinschaft auch um die Verlässlichkeit des Festes für die Touristen ginge: „Für die Stadt war die Absage eine große Katastrophe.“ Schließlich kämen viele Besucher extra wegen des Festes in die Stadt, auch Reiseveranstalter würden auf das Tulpenfest setzen. „Auch für die Händler vor Ort ist es wichtig“, sagte Paul-Lunow. Das bestätigte auch die Sprecherin der Aktionsgemeinschaft, Anatara Elke Dusin, die selbst ein Geschäft im Holländischen Viertel hat. „Als das Fest auf den Bassinplatz umgezogen ist, haben wir das an den Umsätzen gemerkt“, so Dusin. Deshalb freue man sich, mit dem Tulpenfest den Startschuss in die Frühjahrs- und Sommersaison zu geben.

Der Initiator und die treibende Kraft für das Tulpenfest und das ebenfalls beliebte Sinterklaasfest im Dezember ist der langjährige Chef des Fördervereins zur Pflege niederländischer Kultur in Potsdam, Hans Göbel. Beide Veranstaltungen lockten in den vergangenen Jahren Zehntausende Besucher in die Landeshauptstadt: Allein 20 000 Besucher hatten das 20. Tulpenfest im vergangenen Jahr besucht, in den Anfangsjahren waren es bis zu 40 000 Gäste. Insgesamt hatte man 2017 laut den Veranstaltern die 500 000-Besucher-Marke geknackt.

„Wir wertschätzen das Lebenswerk von Herrn Göbel“, sagt Paul-Lunow. Deshalb sollen Teile des Eintritts des Festes dem Museum Jan-Bouman-Haus im Holländischen Viertel zugutekommen, dessen Betreiber der Förderverein ist.

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