zum Hauptinhalt
Mit einer alten Tatra-Tram ließen sich Jakobs und Dellmann zur neuen Haltestelle am Alten Markt fahren.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Trambrücke offiziell eröffnet

Dellmann: „Großer Wurf“ für Potsdam / Jesse: 70 Prozent der Verkehrsumgestaltung ist abgearbeitet

Innenstadt - Am Montag, 4 Uhr, als die ersten reguläre Straßenbahn über die Trambrücke fuhr, war klar, dass sie es geschafft haben: In zwei Wochen gelang 120 im Drei-Schicht-System arbeitenden Bauarbeitern, die Straßenbahntrasse von der Mitte der Langen Brücke auf die neue Trambrücke zu verlegen. Pünktlich vor Beginn des Schülerverkehrs nach dem Ende der Ferien konnte so der in der Potsdamer Mitte gelegene Havelübergang für die Straßenbahn eröffnet werden. Gestern folgte nun die offizielle Einweihung der Trambrücke durch Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs und Brandenburgs Bauminister Reinhold Dellmann (beide SPD).

Jakobs schilderte den Bau der neuen Brücke als Teil der vorausgehenden Arbeiten für den Bau des neuen Landtages am Alten Markt, deren Finanzierung „aufwendig“ sei: 32 Millionen Euro hätten dafür aufgebracht werden müssen; 22,5 Millionen Euro für die Verlegung von Leitungen und Straßenbahntrassen sowie 10,3 Millionen Euro für den Bau der Trambrücke. Bis dato seien 70 Prozent der Arbeiten im Umfeld des künftigen Landtages erledigt, informierte Sanierungsträgerchef Erich Jesse. Der Rest folge bis zum Frühjahr, wenn der Grundstein für das Landtagsschloss gelegt wird. Noch in Angriff zu nehmen sei die Erneuerung einer Abwasserleitung unter der alten Tramstrecke sowie der Bau eines Tunnelgangs unter der Trambrücke zur Verbindung von Altem Markt und Hafen. Weiterhin müssten die Archäologen noch die alte Tramtrasse untersuchen, so Jesse.

Trotz aller „Unkenrufe“ habe die Neugestaltung der Mitte „nicht zum Verkehrszusammenbruch geführt“, stellte Oberbürgermeister Jakobs erfreut fest. Die neue Mitte sei an der neuen Tram-Haltestelle schon jetzt in Anfängen erlebbar: „Man ahnt die Aufenthaltsqualität“, sagte Jakobs.

Minister Dellmann nannte das Kosten-Nutzen-Verhältnis für die neue Trambrücke „stimmig“. Die Tramführung in der Mitte sei „ein großer Wurf für die Landeshauptstadt“. Das Land hatte die Verkehrsumgestaltung in der Mitte mit etwa zwölf Millionen Euro gefördert. Ein positives Kosten-Nutzen-Verhältnis der Trambrücke war von der Wählergemeinschaft Die Andere angezweifelt worden. Der Startschuss für den Bau der Trambrücke, die genau genommen aus zwei Brücken besteht, fiel am 28. Februar 2008. Seither sind zwischen Platz der Einheit und Hauptbahnhof mehr als 1,5 Kilometer neue Schienen verbaut worden. Die Brücke über die Alte Fahrt ist 68,20 Meter lang, die über die Neue Fahrt 56,80 Meter. Die Konstruktion der Brücken besteht unter anderem aus 850 Tonnen Stahl. Guido Berg

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false