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Tarifanpassung beim Berufsbildungswerk Potsdam: Einheitliche Löhne bei Oberlin

Der Weg ist frei für die Angleichung der Verträge aller Beschäftigten: für die Mitarbeiter des Oberlin-Berufsbildungswerks soll es Verbesserungen geben.

Von Valerie Barsig

Potsdam - Knapp die Hälfte der Beschäftigten des Oberlin-Berufsbildungswerkes (BBW) können sich freuen: Für sie gibt es rückwirkend ab 1. April mehr Lohn. Die Vertragsänderungen hat die Arbeitsrechtliche Kommission genehmigt, wie das Oberlinhaus mitteilte. Damit ist der Weg frei für Angleichung der Verträge aller 310 Beschäftigten. Auch in zwei weiteren der 13 Oberlingesellschaften, der Klinik und dem Verein, ist ein ähnlicher Prozess im Gang, allerdings noch nicht spruchreif.

Ab 2018: Diakonie-Tarif für alle Beschäftigten

Derzeit hat ein Teil der BBW-Belegschaft einen Vertrag nach der sogenannten Arbeitsvertragsrichtlinie der Diakonie (AVR), der andere Teil nach einer eigenen Tarifvertragsordnung, die 2009 eingeführt wurde. Angestoßen wurde das durch eine Entscheidung des Diakonischen Werks. Ab 2018 sollen alle wieder zum Diakonie-Tarif zurückkehren. Das bedeutet für 134 Angestellte bessere Bedingungen, ein bis zwei Urlaubstage mehr, einen Kinderzuschlag und eine Verdopplung des Sonderzuschlags. „Grob kann man sagen, in vier Jahren bedeutet das etwa 15 Prozent mehr Geld für diese Beschäftigten“, erklärte BBW-Geschäftsführerin Margit Kanitz den PNN.

Im Gegenzug müssen aber die anderen Beschäftigten zwei Jahre lang auf Lohnerhöhungen verzichten. Sie setzen bei den für 2017 und 2018 geplanten Steigerungen aus, um den Prozess für das BBW finanzierbar zu machen. Für Eberhardt Pomplitz, den Vorsitzenden der Mitarbeitervertretung, ist das ein „Wermutstropfen“. Doch den nehme er in Kauf, denn „mit dem Beschluss geht das langjährige Ziel von uns in Erfüllung, dass im ganzen Haus die gleichen Bedingungen herrschen“.

Noch fehlt Entscheidung der Arbeitsrechtlichen Kommission

Für die Oberlinklinik und den Verein Oberlinhaus seien die gleichen Anträge gestellt worden, sagte Andreas Koch, der kaufmännische Vorstand des Oberlinhauses. „Das Prinzip ist das gleiche wie beim BBW. Wir rechnen in den nächsten Wochen mit einer Entscheidung der Arbeitsrechtlichen Kommission.“

Neben den Verträgen gibt es eine Reihe anderer Veränderungen im Oberlinhaus. Neben umfangreichen Baumaßnahmen (PNN berichteten) gab es auch strukturelle Eingriffe. Seit Juli sind die beiden Vorstände, neben Andreas Koch ist das Matthias Fichtmüller, in allen Gesellschaften des Oberlinhauses Co-Geschäftsführer. Auch an den Mitarbeitern geht diese Änderung nicht vorbei. „Aber wir haben hier ständig mit Veränderungen zu tun“, so Michael Grebe von der Mitarbeitervertretung.

Schwierige Jahre liegen hinter dem BBW

Damit spielt er auch auf die schwierigen Jahre an, die das BBW hinter sich hat. In der Einrichtung, in der unter anderem Menschen mit Behinderung eine Berufsausbildung absolvieren können, ist die Zahl der Schüler und Azubis innerhalb weniger Jahre um mehr als 15 Prozent gesunken. Grund sind die demografische Entwicklung und die veränderte Zuweisung durch die Arbeitsagentur. Durch einen Sozialplan wurden von 2014 bis 2016 fast 70 Vollzeitstellen abgebaut. sca

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