zum Hauptinhalt

Streit um Lenin-Denkmal: CDU kritisiert Landesdenkmalamt

Der Landtagsabgeordnete Steeven Bretz kann die Position des Denkmalamtes zum Lenin-Denkmal nicht nachvollziehen. Die Behörde solle sich nicht von politischen Strömungen leiten lassen, warnte er. Dort sieht man seine Kritik aber entspannt.

Von Matthias Matern

Potsdam - In der Debatte um den Umgang mit Lenin-Denkmalen in Potsdam und Finsterwalde kritisiert der CDU-Landtagsabgeordnete und früherere Potsdamer CDU-Stadtverordnete, Steeven Bretz, die Haltung des Landesdenkmalamtes scharf. „Angesichts der menschenverachtenden Dinge, die durch Lenin ausgelöst wurden, kann ich die Auffasssung des Denkmalamtes in keinester Weise nachvollziehen. Man kann nur hoffen, dass das Amt sich dabei nicht von politischen Strömungen leiten lässt“, sagte Bretz am Montag den PNN.

Wie berichtet, hat das Landesdenkmalamt dem Wunsch der Potsdamer Stadtverordneten, den Denkmalschutz für eine einst in Potsdam stehende Lenin-Figur aufzuheben, nicht entsprochen. Die etwa lebensgroße Statue stand bis 2004 vor dem ehemaligen Konzerthaus und späteren Haus der Offiziere. 2003 hatte der Oldenburger Projektentwickler Dirk Onnen das Areal gekauft und die nach wie vor unter Schutz stehende Figur ohne Absprache abtransportieren lassen. Nach Auffassung der Denkmalschützer muss die Statue mit entsprechender historischer Kommentierung wieder in Potsdam ausgestellt werden. Dies entspräche auch einem Beschluss der Potsdamer Stadtverordneten aus dem Jahr 2006. Die Verhandlungen mit dem Eigentümer der Lenin-Figur, Onnen, gestalten sich aber offenbar schwer. In Finsterwalde dagegen gibt es derzeit Streit um die Frage, ob ein Relief mit Lenins Profil als Teil eines Parkensembles unter Schutz gestellt werden darf.

Der Direktor des brandenburgischen Landesdenkmalamtes, Thomas Drachenberg, wies am Montag aber sämtliche Kritik zurück. „Bei diesen Denkmälern handele es sich schlichtweg um Zeitzeugen, die uns zeigen, wie zur Zeit der DDR versucht wurde, mit der Metapher des Lenin als Übervater des Kommunismus propagandistisch Geschichte zu schreiben“, so Drachenberg. Wenn dann ein solches Denkmal Anlass sei, sich über die Rolle Lenins Gedanken zu machen, sei dies doch gut.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false