zum Hauptinhalt
Landesweit sind etwa 8800 Abiturienten betroffen.

© dpa

Streiks in Brandenburg: Streik stoppt auch für Abi nicht

Das Bildungsministerium Brandenburg befürchtet, dass wegen der Streiks im Bahnverkehr und im Nahverkehr der Schulweg für viele erschwert wird. Besonders betroffen sind Abiturienten und Zehntklässler.

Potsdam - Durch den für den heutigen Dienstag angekündigten Streik der Lokführer hat sich die Situation für Eltern und Schüler in Brandenburg zusätzlich verschärft. Vor allem für angehende Abiturienten und Zehntklässler, die vor ihrem Abschluss stehen, könnte der Weg zu den Prüfungen zum Problem werden. Bereits in der vergangenen Woche war der Schülerverkehr wie berichtet durch den Streik im öffentlichen Nahverkehr erheblich eingeschränkt worden. Durch den Streikaufruf der Gewerkschaft der Lokführer (GDL) könnte der Schülerverkehr komplett zum Erliegen kommen, befürchtet Brandenburgs Bildungsminister Günter Baaske (SPD). Die Arbeitnehmer und Arbeitgeber des öffentlichen Nahverkehrs forderte er am gestrigen Montag auf, „möglichst schnell zu einer Einigung zu kommen“.

8800 Abiturienten betroffen

Betroffen sind nach Angaben des Ministeriums landesweit 8800 Abiturienten. Nachdem am Montag bereits die Abiturprüfungen in Geografie, Geschichte und Politische Bildung geschrieben wurden, sind am kommenden Mittwoch jeweils um 9 Uhr die Prüfungen in Biologie, Chemie und Physik sowie am Freitag in Französisch geplant. Sollten Jugendliche an den Terminen nicht teilnehmen können, sind nach Angaben des Ministeriums folgende Ersatztermine vorgesehen: 10. Juni Geografie, Geschichte, Politische Bildung; 16. Juni Biologie, Chemie, Physik und 18. Juni Französisch. Bislang hat es Baaske zufolge jedoch bei den Prüfungen keine streikbedingten Ausfälle gegeben. In einigen Fällen hätten Schüler für die Abiturprüfungen allerdings bei Bekannten an ihrem jeweiligen Schulort übernachtet, um nicht auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen zu sein, teilte Baaske mit.

In dieser Woche werden dem Ministerium zufolge wohl auch die Prüfungen zum Abschluss der 10. Klasse (P 10) betroffen sein. Diese sind für kommenden Freitag sowie für Montag und Mittwoch kommender Woche vorgesehen. Dem Ministerium ist nicht bekannt, wie viele der landesweit 90 000 Schüler öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Um trotzdem zu garantieren, dass ihre Kinder an den Prüfungen teilnehmen können, empfiehlt das Ministerium den Eltern, Fahrgemeinschaften zu bilden.

Unterricht nur noch sehr eingeschränkt möglich

Der reguläre Schulunterricht soll laut Baaske jedoch weitgehend planmäßig weiterlaufen: „Alle Schulen haben auch an den Streiktagen geöffnet und erteilen den geplanten Unterricht.“ Allerdings geht der Minister davon aus, dass im Laufe der Woche an manchen Schulen Unterricht nur noch sehr eingeschränkt möglich sein wird. Er wies ferner darauf hin, dass wenn Schüler aufgrund der Verkehrsverhältnisse nicht am Unterricht teilnehmen können, eine formlose schriftliche Entschuldigung ausreichend sei. Bei Nachfragen könnten sich Eltern an die zuständige Schule wenden.

Auch am Potsdamer Humboldt-Gymnasium hat es den Angaben zufolge bislang keine gravierenden Folgen des Streiks im Nahverkehr gegeben. Auf PNN-Nachfrage bestätigte die Leiterin des Gymnasiums, Carola Gnadt, am Montag, dass bis jetzt der Unterricht wie auch sämtliche Prüfungen an ihrer Schule planmäßig verlaufen seien.

Mehr Infos:

Wie Sie trotz Streik zum Ziel kommen >>

Der Notfallfahrplan des ViP >>

Liniennetz während des Streiks >>

Der Notfallfahrplan von PM-Bus >>

Malte Knepper

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false