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Inzwischen haben auf der Brache erste Bauarbeiten begonnen.

© Foto (Archiv): Andreas Klaer

Stadtentwicklung in Potsdam: Lückenschluss hinter der Hauptpost Am Kanal

Für das geplante Hotel hinter der Hauptpost Am Kanal haben jetzt die ersten Arbeiten begonnen. Außerdem wurde bekannt: Das angrenzende Kunsthaus Sans Titre soll dauerhaft erhalten werden.

Potsdam - Es ist der Beginn einer Vollendung: Seit das Fernmeldeamt hinter der Hauptpost vor mehr als zehn Jahren abgerissen wurde, ist die Ecke Am Kanal/Französische Straße eine Brache. Jetzt haben auf dem Grundstück erste Arbeiten für ein Hotel und Boarding-Haus begonnen, in zwei Jahren soll die klaffende Baulücke geschlossen sein. Eine Sprecherin der Münchner Grund Immobilien GmbH, die den Bau realisiert, sagte auf PNN-Anfrage: „Aktuell finden bauvorbereitende Maßnahmen statt.“ Offizieller Baustart soll demnach Ende des Jahres sein, Ende 2020 wollen die Bauherren fertig sein.

Bis dahin sollen auf dem Areal 197 Hotelzimmer und 126 sogenannte Micro- Apartments entstehen. Solche Minilofts sind üblicherweise 20 bis 50 Quadratmeter klein, komplett möbliert und mit hotelähnlichen Annehmlichkeiten wie W-Lan und Putzservice ausgestattet. Vor allem in Großstädten sind die meist zentral gelegenen Apartments mittlerweile zum Trend geworden, besonders unter jungen Leuten.

Zudem hatte die Münchner Grund Immobilien schon vor zwei Monaten angekündigt, im Untergeschoss des Baus eine Tiefgarage errichten zu wollen. Der attraktive Standort spreche für diese Investitionsentscheidung, hatte der Chef der Immobilienfirma, Christian Berger, damals gelobt. Zur Höhe der Investitionen machte die Unternehmenssprecherin auf Nachfrage keine Angaben. Ebenfalls nicht verraten wollte sie die Mietpreise der geplanten Apartments sowie den künftigen Betreiber des Hotels.

Sans Titre soll dauerhaft gesichert werden

Aktuelle Nachrichten gibt es indes für das an das Areal angrenzende Kunsthaus Sans Titre: Die zuständige Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 (PWG) will das Kunsthaus langfristig erhalten. Das geht aus einer aktuellen Beschlussvorlage des Oberbürgermeisters für die Stadtverordneten hervor. Derzeit werde ein Vorentwurf für den Bebauungsplan des Areals erarbeitet, heißt es in dem Papier. Und weiter: „Entlang der Französischen Straße zwischen dem geplanten Hotel und der Bestandsbebauung ist eine geschlossene Bauweise mit Wohnen und im Erdgeschoss mit kulturellen Nutzungen sowie nichtstörendem Gewerbe beziehungsweise Büronutzungen vorgesehen.“ Im Klartext: Auch unmittelbar vor dem Sans Titre soll neu gebaut werden. Entstehen sollen dort Wohnungen und Geschäftsräume. So ist es in den jetzt veröffentlichten Lageplan eingezeichnet.

Wie berichtet hatten sich die Künstler eigentlich gewünscht, dass das Sans Titre trotz der Umbauung sichtbar bleibt. „Durch eine schöne Präsentationsfläche in erster Reihe“, hatte PWG-Chef Matthias Pludra die Forderung weitergetragen. Daraus wird jetzt offenbar nichts mehr. Denn: Eine solche Fläche ist in dem veröffentlichten Lageplan nicht vorgesehen.

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