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Stadt soll Strecken und Kosten prüfen: Grüne fordern Rasengleise statt Glyphosat

Die Grünen wollen den Oberbürgermeister damit beauftragen zu prüfen, wo Rasengleise möglich und sinnvoll wären - und welche Kosten die Umsetzung verursachen würde.

Potsdam - Wenn es nach den Grünen geht, soll in Potsdam künftig statt des Unkrautvernichters Glyphosat in den Gleisbetten der Straßenbahnschienen Rasen gesät werden. In der nächsten Stadtverordnetenversammlung am 11. April will die Partei den Oberbürgermeister beauftragen, bis September diesen Jahres zu prüfen, wo solche Rasengleise möglich und sinnvoll wären und welche Kosten bei der Umsetzung entstehen würden. Grünstreifen zwischen den Gleisen, so erklärten die Grünen in einer Pressemitteilung, sähen schöner aus als lockere Steine und könnten zudem zusätzliche Grünflächen schaffen. Das habe positive Auswirkungen auf die Luft in der Stadt. Der Rasen müsse nur zweimal pro Jahr gemäht werden.

Die Grünen hatten bereits im Januar ein Verbot des Einsatzes von Glyphosat in Potsdam gefordert. Es stellte sich jedoch heraus, dass Pestizide auf öffentlichen Grünflächen durch zwei Stadtverordnetenbeschlüsse von 1991 und 2003 bereits verboten sind. Allerdings gibt es regelmäßig Sondergenehmigungen. Unter anderem verwendet eine Firma im Auftrag des kommunalen Verkehrsbetriebs (ViP) zweimal jährlich Glyphosat auf den Steinen zwischen den Schienen der Tram. An einigen Tramstrecken sollen aber bereits in diesem Jahr Rasengleise entstehen, etwa auf der Jungfernseetrasse, hatte ein Stadtwerke-Sprecher Ende Januar erklärt.

Das Herbizid Glyphosat ist weltweit sehr verbreitet, insbesondere in der Landwirtschaft. Allerdings steht das Mittel in dem Verdacht, krebserregend zu sein. Zudem sei es ein „Bienen- und Insektenkiller“, schreiben die Grünen in ihrer Antragsbegründung. Im November 2017 hatte die Europäische Union die Zulassung von Glyphosat um weitere fünf Jahre verlängert.

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