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Bald wieder in gutem Zustand. Das Haus in der Sellostraße wird saniert.

© A. Klaer

Stadt Potsdam und Alternativszene vor Einigung: Haus in Sellostraße wird saniert

Seit Jahren steht das marode Haus an der Sellostraße/Zeppelinstraße leer, im Sommer 2017 soll es saniert sein. Sechs Eigentumswohnungen sind dort geplant.

Brandenburger Vorstadt - Nach zwei Jahren Verzug soll nun das völlig marode Haus an der Ecke Sellostraße/Zeppelinstraße, das seit Jahren leer steht, endlich saniert werden. Das kündigte Mirjana Petrovic, die Prokuristin der zuständigen Berliner Investoren Kapitalwert-Gruppe GmbH (DKW), auf PNN-Anfrage an: „Wir gehen von einer voraussichtlichen Fertigstellung im Sommer 2017 aus.“

Eigentlich hatte die DKW das Gebäude bereits Ende 2015 fertig saniert haben wollen. Allerdings habe man vorher noch drei andere Projekte abgeschlossen, bevor man nun in der Sellostraße starte, so die Prokuristin des Bauträgers mit Filialen in Berlin, Leipzig und Tennessee (USA): „Wir haben so die positive Marktentwicklung mitgenommen.“ Konkret sind in der Sellostraße 1 sechs Eigentumswohnungen und eine 116 Quadratmeter große Gewerbefläche geplant. Im Internet wird für das Projekt bereits geworben. Dort findet sich auch ein Konzept, wie Eigentümer zusätzliche Rendite über ein Modell erwirtschaften können, bei dem Studenten Zimmer in einer der bis zu 149 Quadratmeter großen Wohnungen mieten können – für rund 350 Euro. Das Haus gilt seit Jahren als städtebaulicher Missstand, in der Vergangenheit war etwa ein Plan für ein Luxushotel in dem Gebäude gescheitert. Nun werden laut DKW rund eine Million Euro in das Haus investiert.

Genau daneben steht ein linksalternatives Wohnprojekt, dort befindet sich auch das Szene-Lokal „Black Fleck“, in dem Kneipenabende und gelegentlich Konzerte stattfinden. Vorbehalte der Nachbarn gegen das Sanierungsprojekt bestünden aber nicht, so Prokuristin Petrovic. In einem Werbeprospekt für die Sellostraße 1 hat die DKW-Gruppe die alternativen Häuser daneben visuell gleich mitsaniert. Diese außen maroden Gebäude gehören allerdings der kommunalen Bauholding Pro Potsdam, seit Jahren laufen hinter den Kulissen Verhandlungen mit den Bewohnern. Nach PNN-Informationen steht eine Einigung bevor. Die Stadtverordneten sollen nun den Verkauf an die Bewohner absegnen. Diese erhalten dabei spezielle Konditionen unter dem marktüblichen Preis, weil sie sich auch um die Instandhaltung des Gebäudes kümmern sollen. Ende 2011 hatte die Pro-Potsdam-Tochter Gewoba die Pachtzinsen für diese und andere Wohnprojekte erhöht. Die Bewohner und die Trägervereine hatten dagegen protestiert. 

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