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Das Kuze in der Hermann-Elflein-Straße.

©  Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Stadt hilft dem Kuze

Ein neuer Bebauungsplan soll das Kuze sichern

Innenstadt - Aufatmen im Kuze: Ein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom vergangenen Mittwoch soll die kulturelle Nutzung des Grundstücks festschreiben. Dazu wird nun der Bebauungsplan entsprechend geändert. „Wir begrüßen die zügige Entscheidung. Das sichert das Studentische Kulturzentrum gegen Risiken, etwa durch ein Sonderkündigungsrecht im Falle eines insolvenzbedingten Eigentümerwechsels“, sagte Sabine Finzelberg, Geschäftsführerin des Kuze. Vorausgegangen waren Gerüchte über eine möglicherweise bevorstehende Insolvenz der privaten Eigentümergesellschaft, deren Räume das Kuze nutzt. Wie der Baubeigeordnete Matthias Klipp den Stadtverordneten sagte, sei die Änderung eine Möglichkeit, auch bei einer Möglichen Insolenz des Eigentümers eine kulturelle Nutzung zu sichern.

Im bisherigen Bebauungsplan für das Gelände in der Hermann-Elflein-Straße war dies noch nicht so vorgesehen. Der Plan aus dem Jahr 2001 schrieb eine kulturelle Nutzung nur für das Hinterhofgebäude vor, in dem sich das Kunstwerk befindet. „Als uns dies auffiel, prüften wir bestehende Verträge und Unterlagen und setzten uns mit der Verwaltung in Verbindung“, so Sabine Finzelberg.

In Gesprächen mit Oliver Graumann, bis vor zwei Wochen Fachbereichsleiter für Denkmalpflege und Stadtentwicklung, habe man sich verständigt, auch die kulturelle Nutzung für das Kuze-Gebäude festzuschreiben. „Diese Flächen sollen im Interesse der Landeshauptstadt Potsdam dauerhaft für kulturelle und soziale Zwecke gesichert werden“, hieß es dann im Antrag an das Stadtparlament. Das billigte den Antrag ohne Diskussion.

Wie die finanzielle Lage der Eigentümergesellschaft tatsächlich aussieht, war indes nicht zu erfahren. Klipp will sich zu dieser Sache nicht öffentlich äußern, teilte die Stadt mit. Die Eigentümergesellschaft war nicht zu erreichen.

Deren Geschäftsführer ist Dietrich Garski, der bis Anfang der achtziger Jahre ein großer Bauunternehmer in Westberlin war. Über ein Immobilienprojekt in Saudi-Arabien ging er pleite und der Senat blieb auf einer Bürgschaft von 120 Millionen D-Mark sitzen. 1983 wurde Garski auf den Antillen festgenommen und später wegen schweren Betrugs zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Nach der Wende wurde er in Potsdam aktiv.

Schon in den vergangenen Jahren hatte es Konflikte zwischen dem Kuze und seinem Vermieter gegeben. Dabei ging es um die Brandmeldeanlage, die häufig Fehlalarm auslöste. Marco Zschieck

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