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Abgesperrt: Die Kleingartensparte Angergrund in Babelsberg.

© Ottmar Winter

Sperre verlängert: Potsdam beharrt auf Kleingärten am Angergrund

Der Streit um das Gelände der ehemaligen  Kleingartensparte Angergrund hat sich wieder zu gespitzt. Am Mittwoch haben die Stadtverordneten zudem eine Entscheidung gefällt, die dem Investor nicht gefallen wird.

Potsdam - Potsdam sperrt sich weiter gegen eine Bebauung der früheren Kleingartensparte Angergrund. Die Stadtverordneten stimmten am Mittwoch mit großer Mehrheit für eine Verlängerung der sogenannten Veränderungssperre um ein Jahr. So lange darf der Eigentümer dort nicht bauen. Die Zeit will die Stadt nutzen, um die bereits geräumten Kleingärten festzuschreiben. Wegen der Veränderungssperre fordert der Investor Tamax auch vor Gericht Schadenersatz. Das Gelände am Angergrund gehört seit 2014 der Tamax, die auch erfolgreich gegen die Gärten geklagt hatte – diese hatten keine Rechtsgrundlage, wie es der Potsdamer Kleingartenverband vorher über Jahre behauptet hatte. Im Herbst 2018 hatte die Firma die Gärten räumen lassen.

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Der Dauerstreit ist unterdessen um eine Episode reicher: Der Verein Stadtrandelfen und der Investor überzogen sich am Dienstag gegenseitig mit offenen Briefen. Auslöser war eine Kommunikationspanne: Auf einer Grafik des Investors war eine Fläche nicht genau eingezeichnet. Der Verein befürchtete deshalb, dass ihm die Fläche für sein Bildungsprojekt „Habichtwiese“ entzogen werden soll, und wandte sich in der Nacht zu Dienstag mit einem offenen Brief an Tamax, die Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung und verschiedene Medien. Tamax Antwort: Die umstrittene Grafik habe nur der groben Orientierung gedient. Die vom Unternehmen gemeinte Fläche befinde sich „direkt neben dem von Ihnen geschaffenen Begegnungsort 'Habichtwiese'“.

Auslöser des neuerlichen Streits war eine jüngste Offerte des Unternehmens an die Stadt. Wie berichtet hatte Tamax in der vergangenen Woche angeboten, auf dem umstrittenen Areal der früheren Kleingartensparte Angergrund in Babelsberg 650 Wohnungen zu bauen, davon 155 Sozialwohnungen.  Zudem bot die Firma die Errichtung einer neuen Gartensparte in Bornstedt nahe der „Habichtwiese“ an – die mit 30 Parzellen sogar sechs Grundstücke mehr bieten würde als die Gartensparte am Angergrund. 

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