Spendensammelstelle für Flüchtlinge in der Haeckelstraße: Schadstoffe: Spendenstelle geschlossen

Potsdam-West – Wegen des Verdachts auf Belastung durch Schadstoffe ist die Spendensammelstelle für Flüchtlinge in der Haeckelstraße in Potsdam-West bereits seit Ende Juli geschlossen. Das teilte Sozialdezernent Mike Schubert (SPD) am Mittwoch im Hauptausschuss der Stadtverordnetenversammlung mit. Fünf Mitarbeiter eines in der Spendensammelstelle ansässigen städtischen Arbeitsmarktprojektes würden am heutigen Donnerstag gesundheitlich untersucht. „Es gibt bislang aber keine Anzeichen für Gesundheitsbeschwerden“, so Schubert.

Alle gelagerten Spenden bleiben noch in der Spendenstelle

Anlass für die Schließung sei das Ergebnis einer obligatorischen Schadstoffuntersuchung gewesen, das die Verwaltung nach der Anmietung des Gebäudes in der Haeckelstraße im Dezember 2015 in Auftrag gegeben habe, sagte Schubert am Rande der Sitzung. Zur Art des Schadstoffs wollte sich der neue Sozialdezernent nicht äußern. Schubert sagte lediglich, dass die Belastung vermutlich im Zusammenhang mit dem im Gebäude verbauten Deckendämmstoff stehe. „Der Gutachter hat lediglich eine Vermutung geäußert und ein zweites Gutachten angeregt“, sagte Schubert weiter. Dieses sei nun vergangenen Freitag in Auftrag gegeben worden. Wann mit dem Ergebnis zu rechnen sei, könne er allerdings nicht sagen. Bis klar sei, um welches Gift es sich handele und welche Gefahr davon ausgehe, würden alle dort nach wie vor gelagerten Spenden vor Ort bleiben. „Das ist noch eine ordentliche Menge Bekleidung, aber wir wollen kein Risiko eingehen“, so Schubert. Da aber angesichts des nahen Winters dringend warme Kleidung gebraucht werde, solle möglichst Ende Oktober eine Ersatzspendenstelle in der Leichtbauhalle in der Drewitzer Slatan-Dudow-Straße eingerichtet werden.

Bei dem Gebäude in der Haeckelstraße handelt es sich um einen alten DDR-Flachbau, der laut Schubert früher für die Schulspeisung und davor als Möbelsammelstelle genutzt wurde. Eröffnet wurde die Sammelstelle wie berichtet Mitte Dezember 2015. Wann das Ergebnis der obligatorischen Schadstoffuntersuchung vorgelegen habe und warum die Sammelstelle schon vorher in Betrieb genommen wurde, konnte Schubert nicht sagen. Angesichts der vielen Flüchtlinge und der hohen Spendenbereitschaft der Potsdamer seien damals eben „viele Dinge mit Hochdruck entschieden worden“, so der Sozialdezernent.

Zweigstelle in der Heinrich-Mann-Allee demnächst geschlossen

In dem Zusammenhang teilte Schubert gestern den PNN mit, dass die Zweigstelle der Zentralen Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge in der Heinrich-Mann-Allee demnächst geschlossen werde. Hintergrund seien die zurückgehenden Flüchtlingszahlen.