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Nicht nur Suppe, sondern auch Kleider. Renate und Bernd Maaß und Inge Engel (v.l.) verteilen in der Suppenküche bis 20 Uhr Kleidung und Schlafsäcke.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Shuttle zum Obdachlosenheim

Wegen der Kältewelle bleibt die Suppenküche länger geöffnet / Transportmöglichkeit zum Lerchensteig

Potsdamer Wohlfahrtsverbände reagieren auf die Kältewelle: Seit gestern hat die Suppenküche der Volkssolidarität ihre Öffnungszeiten verlängert und schließt jetzt an Wochentagen 20 Uhr. Außerdem wurde ein Shuttle-Service von der Suppenküche auf dem Stadtverwaltungsgelände zum Obdachlosenheim der Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Lerchensteig eingerichtet, teilte die Stadtverwaltung mit.

Von 7 bis 20 Uhr stehen die Türen der Suppenküche offen – bisher schlossen sie bereits 15 Uhr. An den Wochenenden öffnet die Suppenküche jetzt 10 Uhr – zwei Stunden früher als bisher – und bleibt bis 15 Uhr geöffnet. „Damit sich die Leute wenigstens ein bisschen aufwärmen können“, sagt Suppenküchen-Chef Friedhelm Loter. Gut 30 Mittagsgäste habe er im Durchschnitt. Im Winter blieben die meisten länger als sonst: „Die Menschen haben ein größeres Bedürfnis nach Gesprächen“, sagt Loter. Auch mehr Kleidung werde benötigt.

Sozialbeigeordnete Elona Müller bittet um zusätzliche Spenden für die Einrichtung: „Schon ein Paket Kaffee oder Tee hilft.“ Spenden könnten während der Öffnungszeiten abgegeben werden.

Neu ist der Shuttle von der Suppenküche zum Obdachlosenheim der AWO: Bei Bedarf werde 19 Uhr eine Transportmöglichkeit zum Lerchensteig organisiert, teilte die Stadt mit. „Niemand muss in Potsdam draußen übernachten“, so Elona Müller. Sie verwies auch auf die Kleiderstube von „Exvoto“ in der Max-Eyth-Allee 44a sowie die Ausgabestellen der Potsdamer Tafel.

Im Obdachlosenheim hat sich der Wintereinbruch indes noch nicht bemerkbar gemacht. Es seien etwa genauso viele Obdachlose dort wie in den Tagen zuvor, sagte AWO-Chefin Angela Basekow.Derzeit hielten sich gut 90 Obdachlose in dem Barackengebäude auf. Mit aufklappbaren Betten sei das Potsdamer Heim auch für größeren Andrang gewappnet. „Bei uns erhält jeder Obdachlose, der will, einen Platz“, sagte Basekow.

Auch die Bahnhofspassagen lassen ihre Türen im Winter – anders als im Sommer – durchgängig offen, erklärte Centermanagerin Jana Walther. Bis zu fünf Obdachlose suchten das beheizte Gebäude regelmäßig auf. Sie würden vom Wachschutz angesprochen und auf das Heim am Lerchensteig und den „Kältebus“ der Berliner Stadtmission aufmerksam gemacht. „Wir schmeißen sie aber nicht raus“, erklärte die Center-Leiterin.

Eine Anfrage in Berlin ergab, dass der von 21 bis 3 Uhr tourende Kältebus jedoch höchstens in Ausnahmefällen nach Potsdam fährt: Durch den Anfahrtsweg würde er in Berlin zu lange ausfallen, erklärte Walter Jürgen Ziemer von der Berliner Stadtmission. Zur Notunterkunft am Berliner Hauptbahnhof würden zunehmend auch Obdachlose aus dem Umland und Potsdam kommen. just/jaha

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