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Marode. Der Beton an der Skateranlage Friedrich-List-Straße ist kaputt.

© Thomas

Schutz vor Wind und Wetter: Skaten unter der Nuthestraße

Es wäre der ideale Ort zum Skaten bei Wind und Wetter: Die Linkspartei will die Nutzung der Nuthestraße-Unterführung bei Alt-Nowawes prüfen. Die Skater haben Petition gestartet, um die maroden Anlagen in Potsdam zu verbessern.

Potsdam - Wer häufig zwischen Zentrum Ost und Babelsberg unterwegs ist, kennt die Stelle: Die Unterführung der Nutheschnellstraße nahe der Tram-Haltestelle „Alt-Nowawes“. Große, glatte Betonflächen auf beiden Seiten der Straße, dazu noch trocken – ideal zum Skateboardfahren. Potsdams Skaterszene hat den Ort schon mehrmals als möglichen Skateplatz ins Gespräch gebracht, nun hat die Politik diese Idee aufgenommen: Die Stadtfraktion der Linkspartei will in der nächsten Stadtverordnetenversammlung am achten November einen Antrag stellen, dass die Stadt prüfen solle, „ob und unter welchen Voraussetzungen auf ungenutzten Flächen unter der Nuthestraße eine Skateranlage eingerichtet werden kann“.

In erster Linie geht es dabei um die Fläche nordwestlich der Tram-Haltestelle, nahe der Fußgängerampel, die über die Zubringerstraße zur Nutheschnellstraße führt. Hauptproblem bei der Nutzung als Skateplatz dürfte die Sicherung des Straßenverkehrs sein: Wenn auf der Betonfläche geskatet würde, müssten Absperrungen oder Einzäunungen gebaut werden, um zu verhindern, dass Skateboards auf die Straße rollen oder Skater versehentlich auf die Straße stürzen.

Unterführung an der Nuthestraße wäre einziger überdachter Skateplatz in Potsdam

Der Antrag sei in gemeinsamer Absprache mit Potsdamer Skatern und Vertretern des Stadtjugendrings entstanden, so Sigrid Müller, Geschäftsführerin der Stadtfraktion der Linken: „Es geht darum, erst einmal prinzipiell zu schauen, ob dort ein Skateplatz machbar ist und dann im Anschluss zusammen mit den Skatern ein Konzept zur Gestaltung der Fläche zu erstellen.“ Die Nutzer müssten sagen, was sie dort brauchen.

Hauptgrund für die Wahl des Ortes ist, dass die Fläche durch die Schnellstraße vor Wind und Wetter geschützt ist – eine Eigenschaft, die kein einziger der rund ein Dutzend Skateplätze in der Stadt besitzt. Dadurch müssen Skater ihre Bretter im Herbst und Winter meist zu Hause stehen lassen. „Solche überdachten Skateanlagen werden dringend gebraucht“, begründet die Linkspartei ihren Antrag. Seit vielen Jahren kritisieren Potsdamer Skater und Politiker den Abriss der ehemaligen Skaterhalle im Jahr 2008, für die bislang keinerlei Ersatz geschaffen wurde. Zuletzt wurde auch die Biosphäre als möglicher Ort für eine überdachte Skateanlage ins Gespräch gebracht.

Skater-Petition zur Verbesserung der maroden Skateplätze in Potsdam

Währenddessen hat die Skaterszene einen weiteren Vorstoß unternommen, um die Situation der maroden Plätze in Potsdam zu verbessern: Auf Openpetition.de wurde eine Petition mit dem Titel „E-Park zu moderner Skateanlage umbauen“ gestartet, die sich auf den Skateplatz an der Friedrich-List-Straße direkt neben dem Umspannwerk bezieht. „Wir fordern eine moderne Rollsportanlage als Sport- und Begegnungsstätte, die der Stadt und dem Sport gerecht wird!“, heißt es in der Begründung. Im Sommer hatte es eine Begehung des „E-Parks“ mit Stadtpolitikern mehrerer Fraktionen gegeben, die ihre Unterstützung bei der Instandsetzung des Skateplatzes bekundet hatten.

Bislang wurde die Petition über 250 Mal gezeichnet, noch bis zum neunten November kann unterschrieben werden. Gestartet wurde sie vom Stadtjugendring, der auch Mitglied des Kollektivs „Rollrausch“ ist, in dem sich Potsdamer Skater, Inlineskater und Roller-Derby-Spielerinnen organisiert haben. Erik Wenk

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