zum Hauptinhalt
Erster Streich: Undine Heyne spielt auf der Geige. Kulturdezernentin Magdowski spendete die Violine, weil sie selbst und die städtische Musikschule 60. Geburtstag feiern.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Schüchterne erste Geige

Kulturdezernentin Iris Jana Magdowski schenkte einer Musikschülerin eine Violine

Am Stern - Ein Ständchen auf ihrem Geschenk gab die überwältigte Undine Charlotte Heyne ihrer Spenderin, Kulturdezernentin Iris Jana Magdowski (CDU), erst im kleinen Rahmen. Die schüchterne elfjährige Musikschülerin erhielt am gestrigen Mittwoch eine Geige von Magdowski – die genau wie die städtische Musikschule „Johann Sebastian Bach“ in diesem Jahr ihren 60. Geburtstag feiert.

Mit dem Instrument, das die Kulturbeigeordnete statt einer eigenen Geburtstagsfeier spendete, wollte sie „etwas an die nächste Generation weitergeben“. Damit wolle sie gleichzeitig ihre Wertschätzung für die Musikschule ausdrücken. Zudem sollte das Präsent einem Kind zukommen, dessen Eltern ihm ein solch teures Geschenk nicht ohne Hilfe finanzieren könnten, und das über viel Talent und Hingabe zur Musik verfüge.

Dass Undine diese Begabung besitzt, habe sie in bereits sechs Jahren Violinenunterricht bewiesen, so ihre Lehrerin Mandy Pöhl: „Sie spielt seit zwei Jahren im Nachwuchsorchester „Die Saitentänzer“, durfte nach nur einem Jahr Erfahrung in der dritten Violine bei den ersten Geigen mitspielen.“ Ihre Schülerin, die künstlerisch sehr vielseitig sei und auch Ballett tanze, zeichne sich durch viel Fleiß und musikalische Leistungsbereitschaft aus. Undine selbst war zunächst sprachlos über ihr neues Instrument, konnte ihr Glück kaum fassen. An der Violine fasziniere sie besonders der Klang, ihr Lieblingskomponist sei Mozart. „Die Geige kann leidenschaftlich und energiegeladen sein, mich aber auch wieder hochholen, wenn ich ganz unten bin“, erklärte Undine ihre Liebe zum Instrument.

Damit sie ihr Geschenk entgegennehmen konnte, musste ihre Musiklehrerin Pöhl einige Abende opfern: Insgesamt 15 verschiedene Violinen testete sie auf ihre Klangfülle – „die Tiefe muss rund und voll, gut ausgestimmt sein“, so Pöhl – bis sie beim Potsdamer Geigenbauer Bernhard Pöhl das richtige Instrument für ihren Schützling fand. Die 1000 Euro teure Geige war zwar noch etwas groß für die zierliche Undine, doch „sie solle im nächsten Jahr, vielleicht beim Geburtstag des Oberbürgermeisters, wieder vorspielen“, bat Magdowski.

Zuvor bekam Undine, die im nächsten Schuljahr in das Streichorchester Plus wechseln wird, wie zwölf andere Schüler der Städtischen Musikschule ihr Abschlusszeugnis. Die musikalische Umrahmung der Übergabe stand jedoch im Zeichen der Blechbläser – die bei der vorletzten Festveranstaltung zum Musikschulenjubiläum unter dem Motto „Friedrich der Große – Märsche von damals und heute“ spielten. Denn auch der Preußenkönig hatte selbst drei Märsche komponiert. Da wie die Musikschule und Magdowski auch die britische Königin Elisabeth II. ein 60. Jubiläum feiert – das ihrer Thronbesteigung – durfte dabei natürlich Edward Elgars Marsch „Pomp and Circumstance“ nicht fehlen. Ebenso gaben die Musikschüler alles vom Radetzky- über den Hohenfriedberger Marsch bis zur Titelmelodie des Kinofilms „Indiana Jones“ zum Besten. Holger Manigk

Holger Manigk

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false