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Landeshauptstadt: S-Bahn: Länger fahren um pünktlich anzukommen Ab 9. Juni fährt statt der S7 die S 1 nach Potsdam

Umstellungen für Potsdamer S-Bahnnutzer: Ab Sonntag kommender Woche wird die S-Bahnlinie 7 nicht mehr nach Potsdam fahren. Sie endet voraussichtlich für ein Jahr in Berlin-Wannsee.

Umstellungen für Potsdamer S-Bahnnutzer: Ab Sonntag kommender Woche wird die S-Bahnlinie 7 nicht mehr nach Potsdam fahren. Sie endet voraussichtlich für ein Jahr in Berlin-Wannsee. Stattdessen soll die Landeshauptstadt für diese Zeit von der S-Bahnlinie 1 angebunden werden. Das teilte die Bahn am Freitag mit.

Grund für die Änderung seien umfangreiche Arbeiten an Brücken und Gleisanlagen im Grunewald, so S-Bahnsprecher Ingo Priegnitz. Wegen mehrerer eingleisiger Abschnitte in der Baustelle müssen die Züge in Grunewald jeweils auf das Eintreffen des entgegenkommenden Zuges warten. Zudem können die Züge dort nicht schnell genug fahren. „Unter diesen Bedingungen hätten wir die Stabilität des Betriebs nicht weiter gewährleisten können“, so der Sprecher. Deshalb habe sich die S-Bahn in Abstimmung mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg für die Verlängerung der S1 entschieden.

Ab dem 9. Juni fährt die S 1 von Potsdam im 10-Minuten-Takt mit acht Waggons in Richtung Oranienburg beziehungsweise mit sechs Waggons nach Frohnau. Das Verfahren habe sich in der Vergangenheit bewährt. Im S-Bahnhof Wannsee können die Fahrgäste in die S 7 umsteigen, die von dort in Richtung Ahrensfelde verkehrt. Auf dieser Linie verlängern sich während der Bauarbeiten die Fahrtzeiten zwischen Wannsee und Grunewald um fünf Minuten. Der 10-Minuten-Takt soll jedoch beibehalten werden.

Für Reisende ins Berliner Zentrum wird die S-Bahnfahrt damit auf jeden Fall länger. Dauerte die Fahrt mit der S7 vom Potsdamer Hauptbahnhof nach Berlin-Friedrichstraße bisher 40 Minuten, sind es mit der S1 sechs Minuten mehr. Außerdem ist der Berliner Hauptbahnhof als Knotenpunkt im Fernverkehr von Potsdam aus mit der S-Bahn nicht mehr umsteigefrei zu erreichen – entweder in Wannsee oder in Friedrichstraße müssen die Reisenden den Zug wechseln.

Als direkte Verbindung von Potsdam nach Charlottenburg, Zoologischer Garten und Berlin-Hauptbahnhof stehe alternativ der Regionalexpress 1 bereit, so der Bahnsprecher. Darin sieht der Bahnkundenverband DBV einen Vorteil: So gebe es zwei Möglichkeiten, nach Berlin zu fahren. „Wir haben das gefordert“, so Benjamin Karl vom Potsdamer Bahnkundenverband. Außerdem werden so die nächstgelegenen Bezirke Zehlendorf und Steglitz direkt angebunden. Die S 7 sei als Verbindung unzuverlässig gewesen, so Karl.

Auf der Strecke gab es in der Vergangenheit häufig Verspätungen und Zugausfälle. Besonders während der einjährigen Sperrung der Regionalbahnstrecke bekamen dies Potsdamer und Pendler zu spüren. Probleme gab es oft, weil es zwischen Wannsee und Potsdam nur ein Gleis gibt. Daran ändert auch die Umstellung auf die S1 nichts. Marco Zschieck

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