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Hotelchefin Beate Fernengel.

© M. Thomas

Landeshauptstadt: „Runde Sache“ am Havelufer

„arcona“-Kette ist neuer Betreiber des Hotels im Persiusspeicher und weiht Veranstaltungszentrum ein

Potsdam-West - Noch zeigt sich das Vergangene und Alte an manchen Stellen. Ein kleiner Rest der Fassade des ehemaligen königlichen Kornspeichers an der Zeppelinstraße ist noch immer gezeichnet von Spuren des Verfalls. Auch der Blick in die Nachbarschaft lässt Dirk Gädeke die Stirn runzeln angesichts der schäbigen und beschmierten Baracken auf dem Heizwerkareal der Stadtwerke. Das wirke wie ein Störfaktor im zunehmend schicken Ambiente am Havelufer, zu dem der Immobilienentwickler Gädeke maßgeblich beigetragen hat. 1995 ließ der Berliner Unternehmer das einst vom königlichen Baumeister Ludwig Persius entworfene Speicher-Ensemble aufwendig sanieren und brachte darin u.a. ein Hotel unter.

Seit dem vergangenen Wochenende firmiert die Vier-Sterne-Herberge unter der Marke „arcona“ der gleichnamigen Management GmbH. Diese betreibt laut ihres Mit-Gesellschafters Alexander Winter deutschlandweit zwölf Hotels, u.a. als Lizenzpartner der Steigenberger Hotel Group. Die Übernahme des bisherigen Potsdamer art’otels in die „arcona“-Hotel-Palette entspreche dem Anspruch des Unternehmens, Hotels in historisch reizvollen Städten zu betreiben.

Dem ausgewiesenen Kunstexperten Gädeke habe es „weh getan“, sich vom art’otel-Label zu lösen, weil dies in Potsdam im engen Zusammenhang mit der renommierten Künstlerin Katharina Sieverding stand, deren Arbeiten zum Interieur des Hauses gehörten. Vom zunächst ausgewählten Betreiber des Hauses schwärmt Gädeke indes nicht in hohen Tönen, sodass sein Unternehmen das Hotel einige Zeit selbst betrieb. „Doch wir sind Immobilienentwickler und keine Betreiber“, betonte Gädeke. Mit der „arcona“-Gruppe habe man nun einen „wunderbaren, fachkundigen Betreiber gefunden“, lobte Gädeke anlässlich der Neueröffnung am vergangenen Samstag. Und mit großformatigen Potsdam-Motiven des Künstlers Widbert Giessing in den Fluren und Zimmer bleibe man auch der Kunst treu, so Gädeke.

Den am Samstag ebenfalls eröffneten „Havelpavillon“ bezeichnete Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) als „Geschenk an die Landeshauptstadt“. Der nach dem Entwurf des Berliner Architekten-Paars Roosje und Rolf Rave errichtete Hotelanbau beherbergt ein 220 Quadratmeter großes Tagungszentrum. „Eine runde Sache“ lobte Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) die Bankett- und Tagungsrotunde. Potsdam könne zwar „nicht meckern“ über die Anzahl guter Hotels. Aber nur wenige würden die Verbindung zwischen Stadt und Wasser so gut erlebbar machen, wie es das arcona Hotel am Havelufer tut.Peter Könnicke

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