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Landeshauptstadt: Rostender Stahl

Restaurierung der Kolonnaden an der Glienicker Brücke kommt in Gang. Doch noch fehlt viel Geld

Berliner Vorstadt - Als Brücke der Einheit erlangte sie traurige Berühmtheit: Hier wurden im Kalten Krieg Agenten ausgetauscht. Die Glienicker Brücke gehört zum Stadtbild von Potsdam, doch ein Teil an ihr ist restaurierungsbedürftig, ohne dass die Mittel hierfür bis dato ausreichen: Für die schrittweise Restaurierung der steinernen Säulengänge an der Glienicker Brücke am Eingang zu Potsdam wird weiterhin Geld benötigt. „Eine erste Etappe konnte mit der Herrichtung eines Pylonen abgeschlossen werden“, sagte die Projektreferentin für Brandenburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Heidi Gerber, auf Anfrage. Diese Pfeiler gehören zu den aus Sandstein bestehenden Kolonnaden, die jeweils den Platz am Ein- und Ausgang der Metallbrücke markieren. Seit 1990 gehört das Ensemble zum Unesco-Welterbe.

Die Stiftung sammelt seit 2011 Geld zum Erhalt des Denkmals deutsch-deutscher Geschichte, unter anderem bei Benefizveranstaltungen oder beim Tag des offenen Denkmals. Rund 20 000 Euro Spenden wurden laut Gerber bislang eingeworben.

Insgesamt kostete die Sanierung des ersten Pfeilers 50 000 Euro. Den Rest trug die Stadt Potsdam als Eigentümerin des geschichtsträchtigen Bauwerkes. Als nächstes stehe die nördliche Kolonnade an, für die allein 400 000 Euro veranschlagt werden, sagte Gerber. Dann kämen die südlichen Kolonnaden an die Reihe. Sie sei optimistisch, weitere Spender zu finden. Welche Summen insgesamt benötigt werden, könne nicht gesagt werden. Auf ein Datum für den Abschluss der Arbeiten wollte man sich nicht festlegen.

Der Sandstein, aus dem die Kolonnaden bestehen, wird im Inneren durch Stahlverbindungen zusammengehalten. Zum Teil rosten diese. Wenn dann Feuchtigkeit eindringt, wird der Stein förmlich auseinandergesprengt. Der erste Pfeiler musste fast vollständig demontiert werden. Samt neuem Stahlstift konnte er wieder zusammengesetzt werden.

Im 17. Jahrhundert entstand aus Holz der Vorgänger der heutigen Glienicker Brücke, die 1906 gebaut wurde. Auf beiden Seiten wird sie von Säulen, Brüstungen und Vasen aus Sandstein geschmückt. Ab 1949 markierte ein weißer Strich die Grenze zwischen Ost und West, ab 1953 war sie gesperrt. Dreimal wurden Agenten ausgetauscht. Mit dem Mauerfall ist sie wieder offen. dpa

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