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Landeshauptstadt: Rost-Duell mit Jakobs und Scharfenberg Politiker grillten für die Gäste der Suppenküche

Vielleicht sollten die Massen nicht gleich den Grill niederrennen – oder vor fliegenden Funken geschützt werden. Irgendeinen Zweck wird es jedenfalls erfüllt haben, das rot-weiße Flatterband, das Hans-Jürgen Scharfenberg von den Gästen der Volkssolidarität trennte.

Vielleicht sollten die Massen nicht gleich den Grill niederrennen – oder vor fliegenden Funken geschützt werden. Irgendeinen Zweck wird es jedenfalls erfüllt haben, das rot-weiße Flatterband, das Hans-Jürgen Scharfenberg von den Gästen der Volkssolidarität trennte. Der Linke-Fraktionschef nämlich wendete beim jährlichen Grillen mit Jann Jakobs (SPD) am Freitagmittag schon eine Weile die Würste, bis der Oberbürgermeister auftauchte. Jakobs krempelte sich erst einmal die Hemdsärmel hoch – und spritzte dann ordentlich Wasser in die Glut. Würde Scharfenberg nie machen, sagt der, auch mit Bier wird bei ihm nicht abgelöscht: „Das ist viel zu schade dafür.“ Dann wurde das Absperrband entfernt.

50 Bratwürste und genauso viele Scheiben Kotelett galt es auf den Rost und an den Mann zu bringen. Tatsächlich waren kaum Frauen unter den Gästen, die mit dem Fall der rot-weißen Schranke langsam heranschlenderten – dafür aber profunde Kenner der unterschiedlichen Grillkünste. „Bei Scharfenberg ist das Fleisch immer schön durch und trotzdem saftig“, sagt einer, der auch im vergangenen Jahr schon hier war.

Jakobs bevorzugt einen rosa Kern im Fleisch – besonders bei seinem neuen Lieblingsrezept: in einer Honig-Senf-Sauce marinierte Entenbrust. „Höchstens drei, vier Minuten auf jeder Seite, sonst wird es zu trocken“, sagt er – und empfiehlt einen Rosé dazu. Mit Marinaden kennt Scharfenberg sich nicht so aus: „Die macht meine Frau und hat mich so über die Jahre quasi von ihr abhängig gemacht.“

Sonst politische Gegner, gaben sich Jakobs und Scharfenberg bei ihrem dritten gemeinsamen Grillen für die Suppenküche als eingespieltes Team und reckten, Rücken an Rücken, die fertigen Würste fürs Foto in die Luft. Nach gut einer halben Stunde war alles verputzt, auch wenn es weder Bier noch Rosé zum Runterspülen gab. Dafür spielte die Band zum Abschied „Hello Mary-Lou“. Ariane Lemme

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