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Landeshauptstadt: PWG bekommt Zuschlag für Holländerhäuser

Genossenschaft will neben der Französischen Kirche Seniorenprojekt verwirklichen und hat auch Interesse am Brauhausberg

Von Peer Straube

Innenstadt - Nach der verlorenen Bewerbung um das „Acht-Ecken-Haus“- Grundstück in der Schwertfegerstraße 9 kann sich die Wohnungsgenossenschaft PWG 1956 an anderer Stelle am Wiederaufbau der historischen Innenstadt beteiligen. Die PWG hat die Ausschreibung um das Grundstück neben der Französischen Kirche gewonnen. Das bestätigte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) am Sonntag auf PNN-Anfrage.

An die Bebauung des 2800 Quadratmeter großen Grundstücks sind wie berichtet Bedingungen geknüpft. So sollen neben der Kirche drei Häuser im holländischen Stil möglichst originalgetreu wiederaufgebaut werden, die 1988 abgerissen worden waren, weil das damalige Bezirkskrankenhaus, heute das Bergmann-Klinikum, einen Hubschrauberlandeplatz benötigte. Die Stadt hatte vor dem Abriss seinerzeit selbst verpflichtet, dass die Häuser wiedererrichtet werden sollen, wenn der Landeplatz nicht mehr gebraucht wird. Im dem Klinikum zugewandten Teil des Grundstücks dürfen neben den von Knobelsdorff erbauten Holländerhäusern noch ein dreigeschossiges und ein eingeschossiges Gebäude errichtet werden.

Wenn die Stadtverordneten dem Verkauf an die PWG zustimmen, will die Genossenschaft in den Gebäuden ein Seniorenwohnprojekt verwirklichen, die dort selbstbestimmt in eigenen Apartments leben können, sich aber auch gegenseitig helfen und betreuen. „Junge Alte kümmern sich um alte Alte“, formulierte es PWG-Vorstand Matthias Pludra am Rande des Tags der Genossenschaften am Samstag auf dem Alten Markt. Etwa 25 Wohnungen sollen entstehen, hinzu kommen Gemeinschaftsflächen für die Genossenschaft. Das Projekt werde vom Bergmann-Klinikum unterstützt, sagte PWG-Vorstand Wolfram Gay. Rund 4,5 Millionen Euro will die PWG investieren, noch 2012 soll Baubeginn sein, die Fertigstellung ist für 2014 geplant.

Bei einem anderen Neubauprojekt wartet man nur noch auf die Erteilung der Baugenehmigung. Gegenüber vom PWG-Sitz in der Stiftstraße soll eine Baulücke mit einem Wohnhaus geschlossen werden. 20 Wohnungen sind laut Gay geplant, im Erdgeschoss soll es eine Gewerbefläche geben. Der Baustart ist für das kommende Frühjahr avisiert. Nachdem die Genossenschaft bei der Ausschreibung des „Acht-Ecken-Hauses“ das Rennen gegen die Bürgerstadt AG verloren hat, die in dem Bau mit Leitfassade Musikerwohnungen schaffen will, setzt Gay auf die nächste Ausschreibungsrunde. Diese umfasst die Baufelder, die in ein paar Jahren nach dem Abriss der Fachhochschule und des Staudenhof-Wohnkomplexes frei werden. „Wir überlegen uns, ob wir uns da wieder beteiligen“, sagte Gay.

Auch für den Brauhausberg interessiert sich die Genossenschaft. Sollte eine Bebauung nicht am Veto der Stadtverordneten scheitern und die Grundstücke kleinteilig ausgeschrieben werden, wolle man sich auch dort bewerben, kündigte der PWG-Vorstand an.

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