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Psychobilly-Festival feiert zehnjähriges Jubiläum: Mit Ständchen zum Geburtstag

Wort gehalten haben sie – und das bisher 36 Jahre lang. 1980 veröffentlichten die Polecats mit dem „Rockabilly Guy“ auf dem britischen Label Nervous Records ihre erste Single.

Von Matthias Matern

Wort gehalten haben sie – und das bisher 36 Jahre lang. 1980 veröffentlichten die Polecats mit dem „Rockabilly Guy“ auf dem britischen Label Nervous Records ihre erste Single. „Rockabilly guy, ain't ever gonna change my style“, heißt es am Ende des Refrains. Etwas in die Jahre gekommen, aber immer noch im typischen Outfit der Szene mit Crepes, pastellfarbenen Hemden im Stil der 1950er-Jahre und Pomade im Haar steht die dreiköpfige Band um Sänger und Gitarrist Tim „Polecat“ nach wie vor regelmäßig auf der Bühne. Am kommenden Sonntag, dem 15. Mai, sind die Urgesteine der Neo-Rockabilly-Bewegung der späten 1970er-Jahre zu Gast beim 10. Psychomania Rumble im Lindenpark.

Insgesamt stehen auf dem Jubiläumsfestival am Wochenende 16 Bands aus den USA, Russland, Großbritannien, Ungarn und Deutschland auf dem Programm, darunter mit der ebenfalls britischen Band Demented are go eine weitere altbekannte Größe der Szene. Bereits zum wiederholten Mal stehen am Samstag auch Mad Sin im Lindenpark auf der Bühne. Die Band wurde 1987 von Sänger Köfte, Gitarrist Stein und Bassist Holly als Straßen- und Kneipenband gegründet. 1988 unterschrieb die Band ihren ersten Plattenvertrag. Nicht fehlen darf beim zehnjährigen Jubiläum auch die Potsdamer Psychobilly-Band Thee Flanders, deren Sänger Norman Winter laut Veranstalter Jan Fricke von Halb-7-Records aus Dessau-Rosslau der eigentliche Kopf und Ideengeber des Festivals ist.

Der Höhepunkt ist für Fricke aber der Auftritt der Polecats. Es ist ihr erstes Konzert auf dem Festival. „Das ist schon etwas Besonderes“, sagt Fricke. Letztlich sei die Bandauswahl aber insgesamt so etwas wie ein Geschenk zum eigenen Jubiläum. „Einige Bands haben sich bereits darauf eingestellt und sogar extra Lieder fürs Jubiläum eingeübt“, sagt der Veranstalter.

Dabei konnte der Psychomania Rumble im Lindenpark auch in den vergangenen Jahren immer wieder mit in der Szene legendären Bands aufwarten. 2015 etwa spielten Frenzy, The Krewmen oder The Meteors in Potsdam. Letztere gelten allgemein als die Erfinder der Psychobilly-Musik. Als Erste mischten sie den Rock’n’Roll und Rockabilly der 1950er-Jahre mit Stilmitteln der Punkmusik und beschäftigten sich in ihren Texten mit Figuren und Szenen des Horrorfilm-Genres.

Fricke zufolge kommen im Schnitt zwischen 500 und 800 Besucher zum Psychomania Rumble. „Die Szene ist klein, die Stimmung entspannt“, sagt der Veranstalter. Dass man sich vor zehn Jahren für Potsdam als Festivalort entschieden habe, habe mit der Nähe zu Berlin zu tun, wo man ein größtmögliches Publikum ansprechen könne. „Außerdem wohnt Norman Winter nun mal in Potsdam.“ 

10. Psychomania Rumble im Lindenpark, Stahnsdorfer Straße 76. Karten für beide Tage 60 Euro, pro Abend 32 Euro. Einlass 17.30 Uhr, Beginn 18 Uhr.

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