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Potsdam

© IMAGO/Schoening

Preisindex ermittelt: Hier ist das Leben in Brandenburg besonders teuer – oder günstig

Eine Studie zeigt: Das Leben in Spree-Neiße ist weitaus günstiger als im Kreis Dahme-Spreewald – vor allem, wenn es ums Wohnen geht.

Wo lebt es sich in Brandenburg teuer und wo günstig? Im Landkreis Spree-Neiße sind die Wohn- und Lebenshaltungskosten wie Miete, Strom, Gas und Lebensmittel am niedrigsten, in Potsdam am höchsten. Das ergibt eine am Freitag veröffentlichte Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung.

Ein errechneter Preisindex zeigt, dass es bei den reinen Wohnkosten die deutlichsten Unterschiede gibt. In Potsdam ist Wohnen laut Studie um 65 Prozent teurer als im Kreis Spree-Neiße. Aber nicht nur zwischen Stadt und Land gibt es - eher erwartbare - Abweichungen, auch zwischen den Landkreisen. Am teuersten ist das Wohnen in den Landkreisen Dahme-Spreewald, der boomende Speckgürtel Berlins. Dort liegt etwa der Hauptstadtflughafen BER. Dann folgt Potsdam-Mittelmark und Oberhavel, die alle auch leicht über dem bundesweiten Durchschnitt liegen.

Im Vergleich der Landkreise untereinander etwa im Südosten Brandenburgs ergibt sich, dass Dahme-Spreewald bei den Wohnkosten fast 46 Prozent teurer ist als Spree-Neiße. Beim Ranking der günstigsten Landkreise folgen dann Prignitz und Elbe-Elster - Kreise mit recht geringer Bevölkerungsdichte.

Potsdam bleibt beim Wohnen ein Ausreißer. Die brandenburgische Großstadt liegt dem Preisindex zufolge leicht über dem Wert von Berlin, die Wohnkosten sind demnach also höher. Verglichen mit den drei anderen kreisfreien Städten ergibt sich, dass Wohnen in der brandenburgischen Landeshauptstadt sogar 46 Prozent teurer ist als etwa im weitaus kleineren Frankfurt (Oder).

Rechnet man Wohnen aus den Kosten heraus, fallen die Unterschiede nur noch gering aus. Das Institut der deutschen Wirtschaft nennt als Beispiele die Bestellung im Internet, Lebensmittel vom Discounter und Kleidung von Modeketten. Bundesweit mit die niedrigsten Kosten ohne Wohnen identifiziert die Studie im Landkreis Ostprignitz-Ruppin.

Aus dem Preisindex ergibt sich auch: Die Lebenshaltungskosten insgesamt sind in den meisten ländlichen Gebieten Brandenburgs niedriger als im bundesweiten Durchschnitt. Am billigsten lebt es sich im Vergleich aller 400 Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland aber im sächsischen Vogtlandkreis und in Greiz in Thüringen.

Drei Jahre lang haben IW und BBSR an der Entwicklung des Preisindex gearbeitet und dabei teilweise automatische Datenabfragen im Internet genutzt. (dpa)

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