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Haus des Sports im Luftschiffhafen Potsdam. Landessportbund (LSB)

© Andreas Klaer

„Nicht einfach ein Bürogebäude“: Potsdams neues Haus des Sports soll Arbeit von Verbänden verbessern

Nach zweieinhalb Jahren ist der Neubau am Luftschiffhafen so gut wie fertig. Trainerinnen und Trainer von 15 brandenburgischen Sportverbänden sollen hier unter einem Dach arbeiten.

Es riecht nach frischer Farbe in den Gängen. In manchen Büroräumen wird schon gearbeitet, andere sind noch leer. Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit ist das „Haus des Sports“ am Luftschiffhafen inzwischen so gut wie fertig. Trainerinnen, Trainer und Mitarbeitende von 15 brandenburgischen Sportverbänden sollen bis zum Herbst einziehen und gemeinsam unter einem Dach arbeiten.

„Das ist nicht einfach ein Bürogebäude, das ist ein Kommunikationszentrum“, sagt Andreas Gerlach, der Vorstandsvorsitzende des Landessportbundes Brandenburg (LSB). „Kurze Wege, vernünftige Arbeitsbedingungen – es ist das erste Mal, dass der Sport in Brandenburg solche Möglichkeiten hat“, sagt er.

Andreas Gerlach, der Vorstandsvorsitzende des Landessportbundes Brandenburg (LSB)

© Andreas Klaer

Auf insgesamt 6.000 Quadratmetern bietet das Haus des Sports Platz für 108 Büroräume, hinzu kommen mehrere Besprechungs- und Konferenzräume. Gestaltet worden ist das Haus von dem Potsdamer Architekturbüro S&P Sahlmann und Partner, das sich bei einer Ausschreibung des LSB durchsetzen konnte. Der LSB war Bauherr.

Gerlach hofft auf Synergie-Effekte

Das Ambiente in dem Neubau ist freundlich, hell und offen: Im Eingangsfoyer sorgen große Glasscheiben für ausreichend Sonneneinfall. In den Gängen des Gebäudes treffen helle Holzvertäfelungen auf rustikale Betonwände. In den oberen Etagen gibt es kleine, grün bepflanzte Innenhöfe. „Mir war wichtig, dass hier keine Bunker-Atmosphäre herrscht“, sagt Gerlach.

Haus des Sports bietet Platz für mehr als 1000 Büroräume.

© Andreas Klaer

Neben dem LSB sollen hier auch die brandenburgische Sportjugend und die Europäische Sportakademie Land Brandenburg (ESAB) einziehen. Das Erdgeschoss soll von der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam und der Beruflichen Schule der ESAB genutzt werden.

Trainer müssen auch administrative Aufgaben erledigen. Viele haben das bisher quasi am Spielfeldrand gemacht.

Andreas Gerlach, Vorstandsvorsitzende des Landessportbundes Brandenburg (LSB)

Der Bürogebäude soll laut Gerlach auch die Arbeitsbedingungen für hauptamtlich Beschäftigte in den Verbänden verbessern: „Trainer müssen auch administrative Aufgaben erledigen. Viele haben das bisher quasi am Spielfeldrand gemacht”, sagt Gerlach. Nun gebe es für Trainer und andere Hauptamtliche, zum Beispiel aus der Verwaltung, ordentliche Büroräume. Auch Partner des LSB könnten Räume beziehen, ein Versicherungsmakler zum Beispiel. „So können viele Fragen einfach im direkt geklärt werden”, sagt Gerlach.

Bepflanzte Innenhöfe sorgen für eine angenehme Atmosphäre.

© Andreas Klaer

Gesamtkosten für den Bau noch unklar

Wie teuer der gesamte Bau des Hauses seien wird, stehe laut Gerlach noch nicht fest: Die letzten Kabel seien noch zu verlegen, einige Handgriffe noch zu erledigen. Erst dann könne man Angaben zu den Kosten machen.

Im Vorfeld hatte es Kritik an der Finanzierung des Projekts gegeben: 2021 hat der Landesrechnungshof in seinem Jahresbericht das Bildungsressort – damals noch unter Leitung von Britta Ernst (SPD) – wegen der laxen Vergabe von Fördermitteln gerügt. Aus Sicht der Finanzkontrollbehörde sei die Förderung in Höhe von 8,1 Millionen Euro für das „Haus des Sports“ zu hoch gewesen.

Den Großteil der Finanzierung für das „Haus des Sports“ habe der LSB nach laut Gerlach allerdings selbst gestemmt: „Wir haben dafür einen Kredit in Höhe von acht Millionen Euro aufgenommen“, sagt er. Die Fördergelder würden weniger als die Hälfte der Kosten ausmachen.

Das ist kein Bürogebäude, das ist ein Kommunikationszentrum

Andreas Gerlach, Vorstandsvorsitzender des LSB

„Mit diesem Haus spart der Sport in Brandenburg auch Geld“, sagt Gerlach. Bislang hätten Sportverbände für ihre Mitgliederversammlungen Räumlichkeiten anmieten müssen. Dies sei nun nicht mehr notwendig: Im „Haus des Sports“ gibt es direkt im Erdgeschoss einen großen Konferenzsaal. Hinzu kämen die Mietkosten für die bisherigen Räumlichkeiten der Verbände. „Das wäre alles Geld, was dem Sport verloren gehen würde“, sagt Gerlach. Für Räumlichkeiten im „Haus des Sports“ müssten Verbände nur eine geringe Miete zahlen.

Auch andere Vereine könnten gegen einen geringen Unkostenbeitrag die Räumlichkeiten im „Haus des Sports“ nutzen. Es habe bereits Anfragen gegeben, so Gerlach. Voraussichtlich bis November werden die Büroräume belegt sein, schätzt er. „Ich freue mich auf die Gemeinschaft, die hier entsteht“, sagt er.

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