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Potsdams neues Bad: blu-Betreiber verteidigen Preispolitik

Die kommunale Bäderlandschaft Potsdam GmbH verteidigt erneut die Preispolitik im gerade eröffneten blu-Familienbad. Man habe die Preise auch im Vergleich mit anderen Familienbädern in der Region festgelegt und vor allem Familien besonders hohe Rabatte eingeräumt, teilte Bäderchefin Ute Sello jetzt in einer Erklärung mit.

Die kommunale Bäderlandschaft Potsdam GmbH verteidigt erneut die Preispolitik im gerade eröffneten blu-Familienbad. Man habe die Preise auch im Vergleich mit anderen Familienbädern in der Region festgelegt und vor allem Familien besonders hohe Rabatte eingeräumt, teilte Bäderchefin Ute Sello jetzt in einer Erklärung mit. Im blu würden Familien mit zwei, drei und vier Kindern „fast immer am meisten sparen“, so Sello.

Zuletzt hatten Kommunalpolitiker aller Fraktionen kritisiert, dass die Familienkarte im blu nur für zwei Kinder gilt und für weitere Kinder jeweils mindestens sieben Euro extra gezahlt werden müssen (PNN berichteten). Diese Kritik sei überraschend gewesen, sagte Sello, und machte ihre eigene Rechnung auf. Zwei Erwachsene und vier Kinder zahlen demnach im blu 52 Euro für einen ganzen Tag. Im 55 Kilometer entfernten Marienbad in Brandenburg/ Havel wären für das gleiche Angebot nur 34,90 Euro fällig, in der 15 Kilometer näheren Flämingtherme Luckenwalde noch 51,60 Euro und im Oranienburger Turm 84,50 Euro. Im Vergleich zu den geforderten Einzelpreisen würde das blu für die besagte Sechs-Personen-Familie mehr als 27 Prozent Rabatt gewähren, rechnete Sello vor. Bei vier Personen läge der Rabatt sogar bei 38 Prozent. Im Marienbad seien das zum Beispiel nur 20 Prozent.

Allerdings enthält die Mitteilung der Stadtwerke-Tochterfirma keinen Hinweis darauf, dass eben die Einzeleintrittspreise in Potsdam teilweise deutlich höher sind – wodurch die von Sello hervorgehobenen Rabattquoten rechnerisch leichter zu erreichen sind. So kostet in Brandenburg die Einzeltageskarte nur 9,20 Euro, in Potsdam 16 Euro. In Luckenwalde sind das 12,10 Euro, in Oranienburg 17 Euro. Auch die Tageskarte für das Parken ist in Potsdam mit fünf Euro besonders teuer.

Ebenso fehlt in Sellos Erklärung der Hinweis zum Angebot. So ist das Oranienburger Bad zwar teurer, aber auch abwechslungsreicher – etwa mit Wellenbecken, Whirlpools, weiteren Außenbecken sowie zwei längeren Rutschen. Auch im preislich ähnlichen Luckenwalde gibt es mehr Becken, zwei lange Rutschen und Whirlpools. Selbst das in allen Kategorien günstigere Bad in Brandenburg verfügt über Whirlpools – und über ein Cabrio- Dach, mit dem im Sommer das Sport- zum Freibad wird. Sello teilte zum Marienbad schlicht mit, dies sei zwar „preislich günstiger, aber auch deutlich älter als das blu“. Und: Der Potsdamer spare in jedem Fall die Anfahrtskosten, so Sello. Zudem kann Potsdam als Attraktion mit der 114 Meter langen Licht-Sound-Reifenrutsche sowie einer Kletterwand am Beckenrand als Alleinstellungsmerkmal punkten.

Wie berichtet wollen sich die Stadtpolitiker die Badkalkulation noch einmal erklären lassen - und gegebenenfalls einen Beschluss fassen, die Familienkarte zu erweitern. Betroffen sind laut Statistikamt rund 1800 Familien in Potsdam mit mehr als drei Kindern. Sello hatte im PNN-Interview zur Eröffnung gesagt, bei sehr vielen Kundenbeschwerden werde reagiert.

Übrigens: In ihrer aktuellen Kundenzeitung „Quartett“ hatten die Stadtwerke eine Familie mit drei Kindern das Bad testen lassen. Auch dort wurde die Frage gestellt, ob es ein Familienticket gibt. Antwort: „Ja, gibt es.“ Die Zusatzkosten für das dritte Kind wurden in der Kundenzeitung nicht erwähnt. 

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