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Wollen Mexiko helfen. Grace González (Mitte) und ihre Mitschüler.

© Privat

Potsdamerin González will Heimat unterstützen: Erzieher sammeln für Erdbebenopfer

Als Grace González von dem Erdbeben in ihrer Heimatregion Chiapas in Mexiko hörte, war sie entsetzt. „Die Bilder von den kaputten Häusern und den armen Menschen haben mich schockiert.

Als Grace González von dem Erdbeben in ihrer Heimatregion Chiapas in Mexiko hörte, war sie entsetzt. „Die Bilder von den kaputten Häusern und den armen Menschen haben mich schockiert. Ich kenne diese Gegend so gut, es gibt dort so viele kleine, arme Dörfer“, erzählt die 30-Jährige. Weil sie helfen möchte, organisiert die Mexikanerin eine Spendensammelaktion in Potsdam.

González macht derzeit an der Fachschule für Sozialwesen der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Potsdam eine Ausbildung zur Erzieherin. Ursprünglich hatte die junge Frau in Mexiko Marketing studiert. Danach ging sie für ein Freiwilliges Jahr in die Schweiz, arbeitete dort in einem Familienzentrum und an einer Sprachschule für Flüchtlinge. „Dort merkte ich, soziale Arbeit ist mein Ding“, so González. Da sie schon ein bisschen Deutsch gelernt hatte, wollte sie nach Deutschland kommen. Bei der Suche kam ihr ihre Familie zugute: Immer wieder brachten ihre Eltern Touristen oder Gäste zu Hause unter, auch aus Deutschland. So lernte Grace González viele Leute kennen. Einer jener Bekannten habe ihr die Awo-Schule empfohlen. Sie bewarb sich und wurde genommen. Seit rund zwei Jahren lebt sie nun in Potsdam. Ihr Elternhaus sei nicht direkt im Zentrum des Erdbebens und deshalb glücklicherweise nicht betroffen, aber sie wollte trotzdem etwas tun und denjenigen helfen, die alles verloren haben.

Bei dem Erdbeben der Stärke 8,2 am 7. September vor der Küste des südmexikanischen Staates Chiapas kamen 100 Menschen ums Leben. Nach Angaben von Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto war es das stärkste Beben seit einem Jahrhundert in seinem Land. Wenig später gab es ein zweites schweres Beben bei Mexiko Stadt.

Über das Beben, ihre Heimatregion und ihr Bedürfnis, zu helfen, sprach Grace González erst mit den anderen künftigen Erziehern aus ihrer Klasse, dann mit der Schulkonferenz. „Alle wollten mich unterstützen“, erzählt die 30-Jährige. Das Ergebnis: Mehr als 50 Fachschüler sammeln am heutigen Mittwoch in der Innenstadt für die Erdbebenopfer in Mexico. Von 11 bis 13 Uhr werden sie auf der Brandenburger Straße, in den Seitenstraßen und am Hauptbahnhof unterwegs sein. Die gesammelten Spenden wird der Awo Ortsverein Potsdam-Mitte dem Mexikanischen Roten Kreuz in Chiapas überweisen. „Das Geld soll direkt für den Wiederaufbau der zerstörten Häuser eingesetzt werden“, sagt González. 

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