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Landeshauptstadt: Potsdamer fordern Qualität am Landtagsneubau

„Durchwegung des Schlosshofes gewährleisten“ / Hüneke appelliert an Land wegen Ringerkolonnade

Innenstadt - In Potsdam regt sich verstärkt Unmut über die Gestalt des künftigen Landtagsschlosses: In einem offenen Brief wenden sich sieben Potsdamer gegen einen Schlossneubau, der ihrer Ansicht nach „die Bürger aussperrt, der ausschließlich regierungstechnische Belange bedient, kulturelles und soziales Brachland produziert und der als Hinterlassenschaft an die Nachwelt nicht taugt“. In dem an Ministerpräsident Matthias Platzeck, Oberbürgermeister Jann Jakobs (beide SPD) und die Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung gerichteten Brief fordern Barbara Struwe, Renate Epperlein, Barbara Illmer, Bärbel Thiele, Eva Kowalski, Andreas Zimmermann und Karl-Heinz Kowalski konkret, „die Durchwegung des Schlosshofes zu gewährleisten, um kulturelles Leben im Innenhof und auf dem gesamten Areal zu ermöglichen“. Abschließend heißt es: „Wir wollen einen lebendigen Anziehungspunkt für alle!“

Mit einem „dringenden Appell“ wendete sich gestern die Bündnisgrüne Stadtverordnete Saskia Hüneke an die Öffentlichkeit. Die Landesregierung habe bei der Planung der Landtagsschloss-Fassade die Wiederaufstellung der Ringerkolonnade zwischen Schloss und Marstall „vernachlässigt“. Zwei Drittel der Originalsubstanz sei noch vorhanden; den Säulengang aus Spendenmitteln wieder aufzustellen sei Teil der Stadtverordnetenbeschlüsse zur Mitte. Hüneke: „Das ist Beschlusssache.“ Allerdings würden die Kolonnaden nach jetziger Planung auf ein Fenster der Schlossfassade treffen. Schuld daran seien Verschiebungen im aktuellen Fassadenentwurf im Vergleich zur Knobelsdorffschen Originalfassade. Die Stadtverordnete spricht von einer Verschiebung von 1,80 Meter an der westlichen Fassade. Ihrer Ansicht nach sei es insbesondere am Steubenplatz wichtig, die Originalsubstanz akkurat zu replatzieren. Dies sei „die einzige Möglichkeit, wie Geschichte an diesem Ort wiederbelebt werden kann.“ Saskia Hüneke weiter: „Sonst wird das Ganze sinnlos.“ gb

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