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Streng geschützt. Wölfe sollen auch weiterhin nur in Ausnahmefällen getötet werden dürfen.

© dpa

Potsdam: Wolfsriss in Nattwerder

In Nattwerder im Westen Potsdams hat offenbar ein Wolf ein Reh gerissen. Das Rathaus hat keine Hinweise auf weitere Wolfssichtungen.

Potsdam - Hungriger Wolf in der Landeshauptstadt: Beim Dörfchen Nattwerder hat offenbar ein Wolf ein Reh getötet. Eine Rathaussprecherin bestätigte am Samstag auf PNN-Anfrage, es habe tatsächlich schon vor drei Wochen einen entsprechenden Hinweis an die Untere Jagdbehörde gegeben. Dies habe die Untere Naturschutzbehörde überprüft: „Es ist bestätigt, dass es sich um einen Wolf gehandelt haben könnte – gesehen hat ihn niemand.“ Es gebe auch keine Meldungen, dass in den vergangenen Tagen, Wochen, Monaten oder Jahren ein Wolf in Potsdam gesichtet wurde. „Bislang haben die Wölfe einen Bogen auch um Potsdam gemacht, als Barriere wird der Autobahnring vermutet“, erklärte die Sprecherin weiter.

Verdacht bestätigte sich

In Brandenburg nach sind nach Angaben des Agrarministeriums seit der Wiederansiedlung der Wölfe 2007 rund 200 Raubtiere aktiv, die unter Schutz stehen. Der Umgang mit den Tieren ist umstritten: Aus Sicht des Vorsitzenden des Brandenburger Schafzuchtverbandes, Knut Kucznik, muss es zum Beispiel eine Obergrenze bei Wölfen im Land geben angesichts der angerichteten Schäden. Tiere, die sich an Schafherden vergreifen, müssten getötet werden. Eine Festlegung von Obergrenzen für die Zahl der Wölfe im Land, wie auch vom Landesjagdverband und Landwirten gefordert, lehnt das Landesumweltministerium bislang ab. Noch fehlten Angaben zum Erhaltungszustand der geschützten Art, heißt es zur Begründung.
In den vergangenen zehn Jahren hat das Land nach eigenen Angaben rund 810 000 Euro für Präventionsmaßnahmen wie höhere Zäune und die Anschaffung von Herdenschutzhunden ausgegeben. Als Entschädigung für gerissene Tiere gingen in dem Zeitraum 155 000 Euro an die Landwirte, rund 500 tote Tiere wurden begutachtet. mit dpa

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