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Potsdam will neues Siegel für Kinderfreundlichkeit: Auf dem Weg zur kinderfreundlichen Stadt

Das neue Siegel "Kinderfreundliche Kommune" steht für eine kinderfreundliche Stadtentwicklung und eine Beteiligung von Kindern und Jugendlichen. Auch Potsdam soll das Siegel erhalten, wünscht sich das Jugendamt.

Potsdam - Die Stadt Potsdam will sich um das neue Siegel „Kinderfreundliche Kommune” in Deutschland bemühen. Voraussetzung ist, dass mehr für eine kinderfreundlichere Stadtentwicklung sowie die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen getan wird. Das Vorhaben des Jugendamts sollen die Stadtverordneten am Mittwoch erstmals diskutieren.

Das Siegel vergibt der Verein „Kinderfreundliche Kommunen“, getragen vom Deutschen Kinderhilfswerk und Unicef Deutschland. Mit der bundesweiten Initiative soll die UN-Konvention für Kinderrechte auf lokaler Ebene verwirklicht werden. „Durch die Optimierung von Bildungschancen, Gesundheit und sozialem Wohlbefinden der Kinder in Städten und Gemeinden werden die entscheidenden Weichen für das spätere Leben gestellt”, wirbt die Initiative auf ihrer Internetseite. Und: „Wer sich heute für Kinder einsetzt, investiert in die eigene Zukunft.”Grundlage der Siegelvergabe sind eine Vereinbarung mit der teilnehmenden Stadt sowie ein Aktionsplan, der dann Schritt für Schritt umgesetzt werden muss. Als Pilotkommunen für das nach Vereinsangaben international erprobte Verfahren werden bisher unter anderem Senftenberg, Wolfsburg, Regensburg und Köln aufgelistet. Nun will auch Potsdam mitmachen – und ist dafür vom Verein „Kinderfreundliche Kommunen“ auch schon vorgesehen. Nun muss noch das Stadtparlament zustimmen.

Kindeswohl hat Vorrang

Als kinderfreundliche Stadt sei man bereits gut aufgestellt und könne diese Eigenschaft weiter qualifizieren, heißt es im Beschlussvorschlag des Jugendamts für die Stadtverordneten. Weiter hofft man im Rathaus: „Die Leistungen der Landeshauptstadt Potsdam hinsichtlich Kinderfreundlichkeit können mit der Teilnahme am Verfahren bundesweit offensiver präsentiert und als Qualitätsmerkmal vermarktet werden.” Träger des Programms soll in Potsdam das Kinder- und Jugendbüro des Stadtjugendrings mit Sitz in der Schulstraße werden – zur Finanzierung sind 44 000 Euro pro Jahr extra eingeplant. Insgesamt geht die Stadt von Kosten in Höhe von 240 000 Euro in vier Jahren aus – auch der Verein „Kinderfreundliche Kommunen“ würde 16 000 Euro pro Jahr für beratende Tätigkeiten erhalten.

Kernelemente des Verfahrens für das Siegel seien neben der kinderfreundlicheren Stadtentwicklung etwa der Vorrang des Kindeswohls, die Information über Kinderrechte und die Unterstützung von Kinderrechtsorganisationen. Zum Programm gehören unter anderem Umfragen sowie Informations- und Fortbildungsveranstaltungen, etwa für Mitarbeiter der Stadtverwaltung zum Thema Kinderrechte. Ebenso sollen Moderatoren für Beteiligungsprozesse mit Kindern und Jugendlichen ausgebildet und in Schulen und Jugendeinrichtungen verstärkt über die Rechte von Kindern informiert werden. Die seit den 1990er-Jahren geltende UN-Kinderrechtskonvention beinhaltet Grundsätze wie die Nichtdiskriminierung und die Wahrung der Interessen der Kinder sowie deren Beteiligung.

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